30 Jahre Kinderschutz im Oldenburger Land

Erstellt von Frerk Hinrichs |

Jubiläumsfeier im Friedas-Frieden-Stift

Oldenburg, 19.09.2016 – Seit 30 Jahren helfen die Mitarbeitenden des Kinderschutz-Zentrum bei Misshandlung, Vernachlässigung, sexueller und häuslicher Gewalt. Mit einem Fachvortrag haben die Kinderschützer jetzt bei der Jubiläumsveranstaltung über ihre Arbeit diskutiert.

Soziale Arbeit hat viel mit Interpretation zu tun, stellte Prof. Dr. Thomas Klatetzki in seinem Jubiläumsvortrag fest. Es reiche nicht aus, blaue Flecke, Knochenbrüche oder Missbrauch fest zu stellen. Fachleute bringen Einzelfakten in einen Zusammenhang, der Deutung ermöglicht. Gute Deutungen und Fallgeschichten eröffnen Kooperationschancen und Handlungsmöglichkeiten, betonte Klatetzki. So bieten sie die Chance zur Verbesserung der Lebensmöglichkeiten alle Beteiligten. Klatetzki riet dazu, gefundene Deutungen immer wieder aus verschiedenen Perspektiven in Frage zu stellen.

Fachkräfte entwickeln mit zunehmender Erfahrung praktische Klugheit, weiß Klatetzki. Mit der Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen, können sie ein professionelles Verständnis für die Geschichte des Kindes und der Familien entwickeln.

Andreas Bröer aus dem Niedersächsischen Sozialministerium sieht im Kinderschutz-Zentrum Oldenburg einen wichtigen Baustein im Kinderschutzkonzept Niedersachsens. Auf der Basis der Erfahrungen in der Praxis entwickle das Kinderschutz-Zentrum viele neue Wege für die Region Nordwest Niedersachsens. Zudem beteiligt sich das Kinderschutz-Zentrum an der niedersächsischen Fortbildungsoffensive für Fachkräfte.

 

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