Oldenburg/Hannover, 19.12.2016 - Bäckerbetriebe haben Konfirmandengruppen eingeladen, um gemeinsam Brote herzustellen. Die Oldenburgische Kirche hat sich 2016 zum zweiten Mal an der bundesweiten Aktion beteiligt, die vom Erntedankfest bis in den Advent hineinreicht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In 7 Gemeinden haben 190 Konfirmanden 520 Brote gebacken und 2.710 € für die handwerkliche Ausbildung von Jugendlichen in Albanien, Ghana und El Salvador gespendet.
Auf der Bundesebene kooperieren Brot für die Welt, der Evangelische Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Hier summieren sich die Zahlen in diesem Jahr auf: 750 Gemeinden,13.000 Konfirmanden, 50.000 Brote und rund 200.000 Euro Erlös.
Vor Ort haben Konfirmandengruppen bei ortsansässigen Bäckern ganz praktisch erlebt, was es bedeutet, jeden Tag für viele Menschen zu backen. Im handwerklichen Tun erklärt sich vieles, was sich mit der elementaren Rede vom „Brot“ in der Bibel und der christlichen Tradition verbindet. Themen wie Gemeinschaft, Abendmahl und Gerechtigkeit können sich so auf handlungsorientiertem Weg erschließen. In der Beschäftigung mit der Situation von Kindern und Jugendlichen in ärmeren Ländern unserer Welt spüren die Konfirmanden dem Wunder der Speisung der 5000 nach. Sie teilen mit Gleichaltrigen im globalen Dorf und stellen fest: Eigentlich ist genug für alle da, erklärt der Oldenburger Konfirmandenpastor Matthias Hempel und ergänzt „Die Erfahrungen der Jugendlichen aus den teilnehmenden Gemeinden sind positiv bis begeistert. Sobald die Konfirmanden ihre Brote beim Erntedankfest, auf dem Wochenmarkt oder im Advent für den guten Zweck verkauften, gab es dankbare und erstaunte Anerkennung für die gelungenen, schmackhafte Produkte.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die Aktion 2014 gemeinsam mit dem Evangelischen Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA) und dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. zugunsten des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt ins Leben gerufen. Alle evangelischen Landeskirchen beteiligen sich an dieser Aktion, die alle zwei Jahre bundesweit ausgerufen wird.
Von der Nordseeinsel Föhr bis nach Friedrichshafen am Bodensee, von Sistig in der Eifel bis nach Pretschen im Spreewald – in kleinen und großen Backstuben, Dorfbackhäusern, bei Szenebäckern in Großstadtkiezen oder auch in Bäckereifachschulen durften die Jugendlichen viele verschiedene regionale Brotsorten backen und anschließend gegen Spenden für den guten Zweck verteilen. Im ganzen Land machten sich Konfirmanden auf, um einmal das Handwerk eines Bäckers auszuüben und damit ausgewählte Bildungsprojekte des evangelischen Hilfswerkes Brot für die Welt zu unterstützen. Besonders von Erntedank bis zum Advent wurden viele Festgottesdienste zu dieser Aktion gestaltet.
Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, freut sich über so viel Engagement: „Wir danken den Bäckerinnen und Bäckern, die ihre Backstuben öffnen. Wir danken den Mitarbeitenden in den Gemeinden, die anspruchsvolle und lebendige Konfirmandenarbeit rund um die Aktion gestalten. Und wir danken natürlich den Konfirmandinnen und Konfirmanden, die mit anpacken und sich für Bildungschancen von Gleichaltrigen in Albanien, El Salvador und Ghana stark machen.“
Insgesamt haben in den letzten Jahren bereits mehr als 36.000 Konfis mitgemacht und über 142.000 Brote gebacken. „5.000 Brote“ erinnert an die biblische Speisung der Fünftausend, bei der Jesus auf wundersame Weise 5.000 Menschen mit fünf Broten und drei Fischen satt zu machen vermochte.