Dankbarkeit ist die größte Motivation

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Serienstart: Zwei Altenpflegeschüler geben Einblick in ihre dreijährige Ausbildung

Oldenburg/Delmenhorst – Junge Menschen wünschen sich mehr als einen Job. Sie suchen eine sinnvolle und erfüllende Arbeit.  Auch für die 20-jährige Jessica Wilk und den 19-jährige Jonas Küllig war das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, entscheidend für die Wahl der Ausbildung. Beide machen seit August eine Ausbildung in der Altenpflege.  „Die Dankbarkeit der Bewohner zu erleben, ist die größte Motivation“, schildert Wilk.

 

Doch noch sind es zu wenig Frauen und Männer, die sich für eine Ausbildung in der Altenpflege entscheiden. Es braucht mehr qualifizierte Pflegekräfte. In dieser Forderung sind sich in den vergangenen Wochen und Monaten alle einig. Doch wie genau läuft die Pflegeausbildung eigentlich ab? Welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen bietet diese Berufswahl? Genau dazu wollen Wilk und Küllig in den kommenden drei Jahren einen Einblick geben. In regelmäßigen Abständen werden sie über ihre Ausbildung berichten und ganz persönlich erzählen, was sie in ihren Einrichtungen und ihren Schulen erleben und lernen.

 

Jessica Wilk geht in Delmenhorst auf die Berufsfachschule Altenpflege. Den praktischen Teil ihrer Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin absolviert die Delmenhorsterin im Wichernstift in Ganderkesee. Der Jonas Küllig besucht die Ev. Altenpflegeschule in Oldenburg und die Praxis erlernt er in der ambulanten Pflege der Johanniter Oldenburg. Gestartet sind die beiden in ihre Ausbildung am 15. August. Und nun steht nach dem ersten Theorieblock für beide der Gang in die Praxis an. Doch beide kennen die Einrichtung, in der sie nun ihre Ausbildung aufnehmen werden, bereits.  

 

„Ich wollte ursprünglich gar nicht in den Pflegebereich“, erzählt Wilk. Die Ausbildung zur Pflegeassistenz war für sie nur eine Möglichkeit, ihren Realschulabschluss nachzuholen. Doch während der Ausbildung, deren praktischen Teil sie im Wichernstift absolvierte, merkte die junge Frau schnell: „Hier bin ich richtig.“ Vom Team über die Arbeit bis zum Kontakt mit den Bewohnern passte einfach alles. „Ich hatte keine Hemmschwelle beim Waschen und anderen pflegerischen Tätigkeiten“, erzählt sie weiter.  Und die Bestätigung der erfahrenen Pflegekräfte zeigte ihr: „Hier kann meine berufliche Zukunft liegen.“ Deshalb entschloss sie sich anschließend zu einer Ausbildung als Altenpflegerin und bekam auch einen Ausbildungsplatz in der Einrichtung. Denn die Altenpflegeausbildung findet immer in Kombination in einer Einrichtung und einer Altenpflegeschule statt.

 

Auch  Jonas Küllig kam über Umwege in die Altenpflegeausbildung. „Ich schwankte noch zwischen den Möglichkeiten eine Ausbildung zu machen oder doch mein Abitur. Deshalb habe ich mich zunächst für einen Bundesfreiwilligendienst entschieden.“ Diesen leistete er bei den Johannitern in Oldenburg in verschiedenen Bereichen. „In der Pflege hat es mir von Anfang  an gefallen. Die dankbaren Gesichter zu sehen, hat mich jeden Tag aufs Neue motiviert.“ Deshalb ist es für den 19-Jährigen auch kein Problem, dass zu seinem Berufswunsch Feiertags- und Wochenendarbeit dazugehören.

 

Und die Verantwortung für die Menschen und die damit verbundenen Herausforderungen in ihrem Beruf sehen Küllig und Wilk beide als positive Seite. „Ich freue mich darauf, in der Ausbildung mehr über die verschiedenen Krankheitsbilder und die richtige Pflege zu lernen“, betont Wilk. Für Küllig bedeutet die Ausbildung nach dem Bundesfreiwilligendienst vor allem die Chance, noch viel mehr Sicherheit für sein Tun zu bekommen. Dass das in den theoretischen Blöcken ein großes Pensum bedeutet, haben beide schon erlebt. Obwohl sie mit Vorkenntnissen in die Ausbildung gestartet sind,  wissen beide, ohne konsequentes Lernen geht es nicht. Denn nur, wenn sie in der Schule gut aufpassen, können sie nachher richtig pflegen. Für den Kontakt zu den Klienten setzen beide auf Empathie. „Pflege ist Kommunikation“, betont Wilk. Und Küllig ergänzt: „Die beste Art, mit Menschen zu kommunizieren, ist, auf sie zu zugehen.“

 

Der Start in die Ausbildung ist beiden bereits geglückt. Welche Erfahrungen sie in den nächsten drei Jahren machen, werden wir weiterhin berichten.

 

Mehr zu den  Altenpflegeschulen:

 

www.ev-altenpflegeschule-ol.de

 

www.altenpflegeschule-del.de

 

 

 

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