Oldenburg, 17.1.2023 – Pfarrer i. R. Dr. Hans-Ulrich Minke prägte von 1982 bis 1999 als Landespfarrer für Diakonie das Diakonische Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Am 11. Januar 2023 ist Hans-Ulrich Minke im Alter von 86 Jahren verstorben. An diesem Freitag um 11 Uhr findet der Trauergottesdienst in der St. Lambertikirche in Oldenburg statt. Die Diakonie im Oldenburger Land und die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg nehmen Abschied von einem wichtigen Motor der sozialen Arbeit der Kirche in der Region.
„Aus einer Reihe eindrücklicher Begegnungen ist mir Pfarrer i. R. Dr. Minke als Mann mit klarem theologischen und deshalb auch diakonischem Profil in Erinnerung. Seine breite Vernetzung in alle Teile der Gesellschaft hat eine Basis gelegt, auf die diakonische Arbeit im Oldenburger Land bis heute bauen kann. Dafür sind wir ihm von Herzen dankbar“, sagt Diakonie-Vorstand Thomas Feld.
Mit seinem Engagement für die Diakonie unserer Kirche aber auch für die oldenburgische Kirche insgesamt hat Pfarrer i. R. Dr. Minke einen wertvollen Dienst am Evangelium geleistet und Generationen geprägt. Bis heute schaut die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg dankbar darauf zurück.“, würdigt Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker das Wirken Minkes.
Als Landespfarrer für Diakonie und Direktor des Diakonischen Werkes der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg initiierte Hans-Ulrich Minke viele Bauvorhaben, in denen heute noch diakonische Arbeit fortgeführt wird. Dazu gehören unter anderem das Pädagogisch-Therapeutische Zentrum am Borchersweg in Oldenburg, die Fachkliniken in Ahlhorn und Neerstedt und das Oldenburger Kinderzentrum.
Hans-Ulrich Minke engagierte sich auch über das Oldenburger Land hinaus. Er war Sprecher der Diakonie in Niedersachsen und Präsident der Synode der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. In einem Interview mit der Nordwest-Zeitung zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 1999 nannte Minke vier Punkte, die er für seine Arbeit als essentiell betrachtete: Die Koordination kirchlicher und diakonischer Arbeit, die Übertragung der Verantwortung auf Mitarbeitende, die Kontaktpflege zu Behörden und Institutionen und die Anbindung der Diakonie an seine Kirche. Er betrachtete sich als Integrationsfigur, die das Soziale der Kirche repräsentierte.
Auch mit seiner Pensionierung 1999 endete sein Wirken für Oldenburg nicht. 2002 übernahm er die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Vertriebene der Oldenburgischen Landschaft.
Geboren wurde Hans-Ulrich Minke am 24. Juni 1936 in Liegnitz (Schlesien) als Sohn des Landwirts Helmut Minke und seiner Frau Dora. Im Februar 1945 musste er mit seiner Mutter flüchten. Über verschiedene Stationen gelangte er zum Vater, der sich als Soldat ins Ammerland hatte entlassen lassen. 1956 machte er in Westerstede Abitur. Anschließend studierte er Evangelische Theologie in Bethel, Heidelberg und Hamburg. In Hamburg lernte er seine spätere Frau Ruth Eurich kennen.
Nach dem Ersten theologischen Examen und der Promotion wurde Hans-Ulrich Minke 1966 zunächst Pfarrvikar und später Pastor in der Kirchengemeinde Wilhelmshaven\Bant. Dort war er als Gemeindepastor tätig, bis er 1982 Landespfarrer für Diakonie wurde. „Hans-Ulrich Minke hat früh erkannt, dass die gesellschaftlich-soziale Wirklichkeit in einer Hafen- und Industriestadt wie Wilhelmshaven für das Leben der Menschen wie auch für die Arbeit der Kirche in ihren Gemeinden vor Ort eine immerwährende Herausforderung darstellten. Den sich daraus ergebenden Aufgaben hat Minke sich gestellt, indem er im Dezember 1967 zum Pfarrer der Kirchengemeinde Bant berufen wurde. Aus seinen Erfahrungen im Pfarramt, die sowohl das ganz alltägliche Leben betrafen wie auch mit stetigem Strukturwandel einhergingen, erwuchs für Pfarrer Dr. Hans-Ulrich Minke jenes diakonische Denken und Handeln, das ihn schließlich in das Amt des Landespfarrers für Diakonie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg führte, so Oberkirchenrat Mucks-Büker.