"Die Arbeit ist ein sehr wichtiger Punkt in der Therapie“

Job Feldmann arbeitet seit 30 Jahren in der Fachklinik Oldenburger Land

Neerstedt, 7.7.2021 - Auch nach 30 Jahren fährt Job Feldmann noch jeden Tag gerne zur Arbeit in der Fachklinik Oldenburger Land in Neerstedt. Denn in seiner Tätigkeit als Koordinator für die Arbeits- und Ergotherapie kann er seine beiden Leidenschaften, die Arbeit mit Menschen und die Landwirtschaft, vereinen. Ob Paprika, Gurken, Kartoffeln oder Rhabarber - gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten der Suchtklinik für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen kümmert sich Feldmann um den Anbau auf den Feldern und in den Gewächshäusern. Es wird gesät, geerntet und gepflegt. Die Arbeit im Grünbereich ist eine von mehreren Tätigkeiten, die in der Arbeitstherapie angeboten werden.

„Die Arbeit ist ein sehr wichtiger Punkt in der Therapie“, betont Feldmann. Denn über ihre Tätigkeit erleben die Patientinnen und Patienten Erfolge und bauen so Selbstwertgefühl auf. Dabei bekommen sie die notwendige Begleitung und Anleitung. „Wir haben in der Fachklinik einen engen Austausch zwischen allen Bereichen. Vielen Patienten in unserer Klinik fällt es leichter, sich über ihr Tun auszudrücken. Deshalb ist die Arbeit für die Therapie so wichtig.“ Gleichzeitig bedeutet das aber auch: Die Therapie steht über allem. „Wir schauen ganz individuell, wer welche Tätigkeiten ausprobieren will, um Stärken zu fördern und neue Fertigkeiten zu erlangen.“ Für Chefarzt Bernd Ströhlein ist Feldmann ein sehr wichtiger Mitarbeiter für die Einrichtung: „Mit seinem Einsatz und seiner Liebe zum Detail geht er ganz individuell auf alle Patientinnen und Patienten, aber auch auf alle Mitarbeitenden ein. Und seine Erfahrung aus 30 Jahren in der Fachklinik ist natürlich enorm wertvoll.“

Schwerpunkt vom Feldmanns Tätigkeit in der Arbeitstherapie ist der Grünbereich. Besonders beliebt im Grünbereich ist die Arbeit mit den Maschinen. Deshalb gibt es alle drei Monate auch ein Treckerfahren für alle. „Das ist schon ein besonderes Erlebnis“, weiß Feldmann. Möglich ist das, weil die Fachklinik Oldenburg Land mit ihrem Außengelände über sehr gute  Bedingungen für die Arbeitstherapie verfügt. „Dieses Gelände mitzugestalten ist eine der tollen Möglichkeiten, die ich in meiner Arbeit habe“, sagt Feldmann. Seit Juni 1971 ist er in Neerstedt tätig und hat die ganze Entwicklung des Geländes begleitet und sich sogar zum Baumkletterer ausbilden lassen. „Der Park ist nicht nur für mich wichtig. Auch Ehemalige Patientinnen und Patienten erzählen bei Treffen gerne, welche Steine sie gesetzt und welche Hügel sie mitgestaltet haben.“ Auch einen Bachlauf hat Feldmann mit den Patientinnen und Patienten auf dem Gelände angelegt. Derzeit werden viele Pflanzen herangezogen, um den Park nach den Bauarbeiten wieder auf Vordermann zu bringen.

30 Jahre sind eine lange Zeit. Langweilig geworden ist Feldmann seine Arbeit nie. Denn jeder Tag bringt neue Herausforderungen. „Ich bin froh, dass ich hier so vieles mitgestalten konnte und in einem so tollen Team arbeiten kann“, sagt Feldmann. Besonders die Ausrichtung auf Suchtkranke mit Intelligenzminderung bedeutete eine neue Herausforderung für die Klinik. Mit dieser Ausrichtung hat sie ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.

Und auch wenn Feldmann in einem Jahr in Ruhestand gehen wird. Bis dahin will er in Neerstedt noch einiges auf den Weg bringen. Derzeit gibt es Überlegungen, tiergestützte Therapie anzubieten. „Wir hatten früher schon Hühner, Esel und Schafe und das war für die Patientinnen und Patienten immer ein wichtiger Bezugspunkt“, sagt Feldmann.

Die Klinik:

Die Fachklinik Oldenburger Land ist eine Klinik für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und intellektuellen Beeinträchtigungen. Sie behandelt suchtkranke Frauen und Männer ab 18 Jahren. Träger der Fachklinik ist die Diakonisches Werk Oldenburg Fachklinik Oldenburger Land gemeinnützige GmbH. Die Klinik verfügt über 48 vollstationäre Behandlungsplätze und behandelt Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland.

Zurück