Oldenburg, 3.4.2020 – Kurz vor Bewerbungsschluss gab Lorenzo Pepe seine Bewerbung für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Diakonie im Oldenburger Land online ab. „Im Nachhinein eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe“, berichtet der 19-Jährige im Telefongespräch über sein Freiwilligenjahr. Eine Freundin hatte ihn auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht. Und so ist Pepe seit September 2019 in der Zentralen Notaufnahme des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg im Einsatz. Dort hilft er dem Pflegepersonal bei der Versorgung von Unfallopfern, bringt Patienten zum Röntgen und darf EKGs schreiben.
„Ich hätte mir vorher nie vorstellen können, in diesem Bereich zu arbeiten“, berichtet Pepe. Inzwischen überlegt der Oldenburger nach seinem FSJ auf einen Studienplatz zum Physician Assistant zu bewerben. Denn die Arbeit in der Notaufnahme ist für ihn sehr erfüllend. „Natürlich ist es oft anstrengend und wenn mehrere Notfälle gleichzeitig ankommen, dann muss alles innerhalb weniger Minuten passieren. Aber es ist ein gutes Gefühl den Ärzten und Pflegekräften zu helfen Menschen zu versorgen und Leben zu retten. Ich habe in der Zeit hier ganz viel Respekt für die Berufe im Krankenhaus bekommen“, sagt Pepe. Das Krankenhaus kennt er inzwischen sehr gut. Denn eine Woche pro Monat ist er nicht in der Notaufnahme im Einsatz, sondern bringt Patienten im Krankenhaus zu ihren Untersuchungen.
Und auch während der Corona-Krise ist Lorenzo Pepe weiter an seinem Einsatzort und hilft mit. Ganz anders geht es dagegen derzeit Thalea Fecht. Die 19-Jährige wartet darauf, endlich wieder in den Diakonie-Kindergarten am Philosophenweg zurück zu können. Dort macht sie seit August 2019 ihren Bundesfreiwilligendienst in einer heilpädagogischen Gruppe. „Ich hoffe, dass ich bald wieder Zeit mit den Kindern und den Kolleginnen verbringen kann“, sagt Fecht. Denn die Arbeit mit den Kindern mit Beeinträchtigung macht ihr viel Freude. „Wir haben eine tolle Gruppe. Ich bastele und spiele viel mit den Kindern und schaue gemeinsam mit den Erzieherinnen, was ich mit einzelnen Kindern machen kann, um diese zu fördern.“ In der Heilpädagogischen Gruppe sind Kinder mit Entwicklungsverzögerung, mit frühkindlichem Autismus und auch mit Asperger Autismus. „Es ist toll zu sehen, wie die Kinder in der Gruppe aufblühen“, erzählt die Bad Zwischenahnerin.
Schon während der Schulzeit hatte sie sich vorgenommen, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen. „Ich wollte vor dem Studium ein Jahr Praxis haben und kann das nur unbedingt empfehlen“, sagt Fecht. Ihr Studienwunsch Sonderpädagogik auf Lehramt hat sich durch die Arbeit im integrativen Kindergarten bestätigt. „Vom Freiwilligendienst profitieren alle“, findet Fecht. Die Kinder, die Einrichtung und auch sie selbst. Genau wie Lorenzo Pepe schätzt Fecht den Austausch mit den anderen Freiwilligen in den Seminaren, die von der Diakonie organisiert werden. „Es ist wichtig, Ansprechpartner bei der Diakonie und auf der Arbeit zu haben“, findet Pepe. Denn natürlich gibt es bei der Arbeit in der Notaufnahme auch schwierige Momente. „Aber sowohl auf der Arbeit, als auch in den Seminaren kann man darüber sehr gut reden.“
Zum 1. August startet das neue Freiwilligenjahr. Auch während der Coronakrise können sich Interessierte bei der Diakonie bewerben. Fenni Lambers und ihr Team vom Freiwilligendienst sind telefonisch und per Mail (0441/21001-76, freiwilligediakonie-ol.de) erreichbar. Das Freiwillige soziale Jahr kann auch genutzt werden, um den praktischen Teil der Fachhochschulreife zu erlangen. Bewerbungsunterlagen können online unter www.freiwilligendienste-ol.de ausgefüllt werden. Auf der Internetseite stehen die Bewerbungsunterlagen auch als PDF zur Verfügung.