Familienstärkung ist Kinderschutz

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Gute Eltern wollen alle sein und das kann man lernen - Kinderschutz-Zentrum bietet Unterstützung

Oldenburg, 26.09.2017 - Familien zu stärken ist Kinderschutz. Diese Überzeugung ist eine wichtige Grundlage für die Arbeit von Kinderschutz-Zentrums-Leiterin Mareike van`t Zet und ihrem Team. „Kinder brauchen ein sicheres Netz. Das heißt, sie brauchen verlässliche Erwachsene, die ihnen Stabilität und Richtung geben. Doch auch Eltern brauchen gute Netzwerke, auf die sie zurückgreifen können. Besonders in Momenten, in denen ihnen alles über den Kopf wächst“, so van ´t Zet. Sie hofft, dass die zukünftige Bundesregierung sich dieses Themas verstärkt annimmt. „Wenn die Gesellschaft, und das sind wir alle, sich verstärkt um ihre Familien kümmert, würde es den Kindern besser gehen“, ist sie überzeugt.

 

Das Kinderschutz-Zentrum versteht sich als Teil des gesamtgesellschaftlichen Netzes und bietet für Kinder und Familien in den verschiedensten herausfordernden Lebenssituationen Unterstützung an. „An unsere Vertrauensstelle wenden sich die verschiedensten Menschen: zum Beispiel Väter, deren pubertierender Nachwuchs sie an Ihre Grenzen bringt. Mütter, die die Sorge haben, ihre Tochter sei sexuell missbraucht worden. Paare, die in Streit geraten und sich nicht einig sind, was für die Kinder gut ist und was ihnen eher schadet. Eltern, die einfach nicht mehr können und trotz aller Anstrengung keinen Weg aus der aktuellen Überforderungssituation sehen“, erzählt die Leiterin. Gemeinsam forschen die Kinderschutz-Zentrums Mitarbeiter mit den Hilfesuchenden nach den Ursachen der Probleme und suchen Lösungen. „Manchmal helfen einfache Ideen. Dann reicht es, etwas mal mit anderen Augen zu betrachten. Manchmal nutzen Eltern uns auch längerfristig oder immer wieder mal. Und in anderen Situationen haben wir gute Ideen, wer zusätzlich unterstützen könnte“, so van ´t Zet. Zudem ist das Kinderschutz-Zentrums-Team speziell geschult, um Familien mit Kindern, die Gewalt erlebt haben, zu helfen.

 

Mittlerweile, berichtet die Leiterin, gibt es vielfältige hilfreiche Angebote, insbesondere für junge Eltern. Sie können sich beispielsweise durch eine Familienhebamme bis zu einem Jahr auf Wunsch begleiten lassen. Auch das Kinderschutz-Zentrum bietet ein Angebot für die erste gemeinsame Lebensphase. Es heißt „Zuwachs - Zusammen wachsen für Eltern mit Kleinkindern und Säuglingen“ und sei eine Form der Prävention für Kinder und ihre Familien, sagt van´t Zet: „Schon bei den ersten Sorgen im gemeinsamen Leben können wir Unterstützung anbieten. Ob es sich um Unsicherheiten in der Alltagsbewältigung mit dem Baby handelt oder eine Trennung vom Partner und darauf folgender Überlastung.“

 

Wie wichtig die Unterstützung für die Familien ist, machen auch die Zahlen  aus dem Jahresbericht 2016 des Kinderschutzzentrums deutlich. Die Zahl der Neuanmeldungen ist im Vergleich zu 2015 um 13 Prozent gestiegen auf 241. In 44 Prozent der Fälle wurde der Kontakt über eine Fachkraft – beispielsweise Lehrer und Erzieher – vermittelt. In mehr als der Hälfte der Fälle entstand der Kontakt direkt aus der Familie.

 

 

 

Info:

 

Das Team des Kinderschutz-Zentrums bietet kurzfristig Termine, nach telefonischer Voranmeldung an. Alle Beratungsangebote sind kostenfrei. Dienstags gibt es zwischen 16 und 18 Uhr Beratung auch ohne.

 

Finanziert wird die Arbeit des Kinderschutz-Zentrums durch das Land Niedersachsen, die Stadt Oldenburg und den Landkreis Oldenburg. Darüber hinaus ist das Kinderschutz-Zentrum zur Sicherung seiner Arbeit auf Spenden angewiesen.

 

Die Landesfinanzierung ermöglicht es dem Kinderschutzzentrum Schulungen zu vielen Themen rund um den Kinderschutz für Erzieher/Innen, LehrerInnnen und andere Fachkräfte anzubieten. Zudem werden gemeinsam mit Einrichtungen wie Kindergärten und Jugendhilfeeinrichtungen individuelle Kinderschutzkonzepte entwickelt. Balu und Du als Mentorenprojekt leitet das Kinderschutz Zentrum ebenso und es bietet Hilfe für sexuell übergriffige Jugendliche.

 

Spendenkonto: Oldenburgische Landesbank IBAN DE84 2802 0050 1402 2800 00, BIC OLBODEH2XX

 

 

 

 

 

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