Frauen- und Kinderschutzhaus seit Eröffnung voll belegt

Erstellt von Kerstin Kempermann |

"Es ist wichtig, weiter auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen“, betont die Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses. Dies geschieht besonders rund um den Aktionstag am 25. November.

Ammerland/Wesermarsch, 24.11.2021 - Eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen und Mädchen - dafür wird am 25. November jährlich mit dem „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ geworben. Wie wichtig es ist, auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, zeigen aktuelle Zahlen. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten.

Wie groß der Schutzbedarf ist, zeigt sich auch im Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch, das im Juli 2020 eröffnet wurde. „Seit unserer Eröffnung sind die Plätze des Frauen- und Kinderschutzhauses kontinuierlich in Anspruch genommen worden. Es kommt vor, dass wir Frauen an andere Schutzeinrichtungen vermitteln müssen, weil bei uns alle Plätze belegt sind“, berichtet die Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses, das von der Diakonie im Oldenburger Land betrieben wird.

Die zwölf Appartements mit unterschiedlich großen Räumen bieten dort Platz für Frauen und bis zu 21 Kinder. Seit der Eröffnung inmitten der Corona-Pandemie hatte die Einrichtung 87 Frauen und 110 Kinder aufgenommen, die Schutz suchen. Um den Frauen zu helfen, setzt das Frauen- und Kinderschutzhaus auf ein funktionierendes Netzwerk in den beiden Landkreisen. Dieses wird gestärkt durch den Beirat des Frauen- und Kinderschutzhauses, der sich 2021 konstituieren konnte. Vorsitzende des Beirats ist die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ammerland Anja Kleinschmidt, ihre Stellvertreterin ist die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Wesermarsch Maren Ozanna. „Nach den ersten 17 Monaten zeigt sich, dass das Konzept für das Frauen- und Kinderschutzhaus bedarfsgerecht und passgenau entwickelt wurde “, freut sich Kleinschmidt. Der Beirat sei ein wichtiges Gremium, um die Arbeit des Schutzhauses mit den zuständigen Stellen in den beiden Trägerlandkreisen zu verknüpfen.

„Es ist wichtig, weiter auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen“, betont die Leiterin des Frauen- und Kinderschutzhauses. Dies geschieht rund um den Aktionstag unter anderem mit Brötchentüten „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, die auf die Hilfsangebote in den Landkreisen aufmerksam machen. Diese Aktion wird jeweils von den beiden Landkreisen Ammerland und Wesermarsch organisiert. Die Brötchentüten werden rund um den Aktionstag bis in den Dezember hinein von den vielen beteiligten Bäckereien verteilt. Mehr zum Aktionstag auf der Internetseite des Landkreises Ammerland unter www.ammerland.de/aktiongegengewalt

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