Freiwilligendienste der Diakonie bieten Zeit zur Orientierung

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Um eigene Stärken zu entdecken und sich beruflich zu orientieren und sich gleichzeitig sozial zu engagieren, ist das FSJ oder der BfD genau das Richtige. Es sind noch Plätze frei.

Oldenburger Land, 9.6.2022 - Den Schulabschluss in der Tasche – und was jetzt? Um eigene Stärken zu entdecken und sich beruflich zu orientieren und sich gleichzeitig sozial zu engagieren, ist das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) genau das Richtige. Das Diakonische Werk im Oldenburger Land hat noch Plätze im Freiwilligendienst frei und vermittelt Interessierten zwischen 16 und 26 Jahren viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten. (Bewerbung hier online möglich!)

Die neuen Frewilligen starten ab August. „Wir bieten insgesamt 200 Plätze in ganz verschiedenen Bereichen an“, berichtet Gesche Poppe, Leiterin des Bereichs Freiwilligendienst. Dazu gehören unter anderem Kindertagesstätten, Krippen, Grundschulen und Horte, Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung Krankenhäuser, Reha-Zentren, Suchtkliniken, Seniorenzentren und Sozialstationen. Auch in Jugendhilfeeinrichtungen und in der Gemeinwesenarbeit kann der Freiwilligendienst geleistet werden. Neu ist in diesem Jahr die Möglichkeit den Freiwilligendienst in einem Frauenhaus zu verbringen.

Die Entwicklung, die die jungen Frauen und Männer während ihres Freiwilligendienstes durchlaufen ist für Poppe das Besondere an ihrer Arbeit. „Von der Einführungsveranstaltung im Sommer bis zu ihrem Abschied wachsen die Teilnehmenden ungemein“, beschreibt sie. Das bestätigen auch aktuelle Freiwillige. Lena absolviert ihr FSJ derzeit im Haus Regenbogen in Oldenburg. Constantin ist im Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg im Einsatz.

„Vor allem habe ich im FSJ Geduld gelernt“, erzählt Lena. „Ich wollte schon immer ein FSJ machen. Und dabei ganz neue Erfahrungen sammeln “, erzählt sie über ihre Motivation. Die Arbeit im Wohnheim für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung war zu Beginn für sie eine große Herausforderung. „Ich bin in einer Gruppe mit Kindern mit Autismus und starken Verhaltensauffälligkeiten. Das bedeutet, dass ich erst lernen musste, welche Routinen die Bewohnerinnen und Bewohner haben und mit welchen Zeichen sie kommunizieren.“ Hilfreich war dabei zum Beispiel ein Wörterbuch, dass eine Kollegin für eine Bewohnerin erstellt hatte. „Entscheidend ist dran zu bleiben. Dann klappt es“, sagt die 19-Jährige rückblickend.

Neben der Zeit im Haus Regenbogen waren ihr aber auch die gemeinsamen Seminare mit den anderen Freiwilligendienstlern wichtig. Diese mussten aufgrund der Corona-Pandemie teilweise online stattfinden. Aber auch dafür bekommen Gesche Poppe und ihr Team von den beiden Freiwilligen ein großes Lob. „Ich hatte immer Lust darauf“, sagt Lena. Constantin betont, wie wichtig der Austausch mit den anderen Freiwilligen ist. „Wir sind alle in ähnlichen Situationen und können so von den Erfahrungen der anderen profitieren.“

Constantin arbeitet im Evangelischen Krankenhaus er auf einer Station Neurologische Intensivmedizin und Frührehabilitation. „Meine beste Freundin hatte mir ein FSJ im Krankenhaus empfohlen und für mich war es die richtige Entscheidung“, erzählt er. „Ich konnte mir immer vorstellen, im Gesundheitsbereich zu arbeiten, war mir aber nicht sicher“, berichtet er über seine Motivation. Die Arbeit auf der Station bietet im nun ganz verschiedene Einblicke. Zunächst konnte er bei den Pflegehelferinnen und –helfern mitlaufen, später bei den Pflegefachkräften. Auch in die verschiedenen Reha-Angebote wird er noch Einblicke bekommen. „Die Abläufe kennen zu lernen, Schichtdienst zu erleben und den Kontakt mit den Patientinnen und Patienten“, das sind Erfahrungen, die man sonst nicht machen kann“, sagt Constantin. „Durch das FSJ bekomme ich einen anderen Blick auf das Leben.“ Und auch wenn er auf der Station viele schwere Schicksale miterlebt, nimmt er doch hauptsächlich das Positive mit. „Man sieht immer wieder die Fortschritte, die die Patientinnen und Patienten auf der Station machen.“

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