Gesche Poppe neue Leitung für den Bereich Freiwilligendienst

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Bewerbungen für nächsten Jahrgang jetzt möglich - Zwei FSJler berichten über ihre Erfahrung

Oldenburg, 14.4.2022 – Seit dem 1. April leitet Gesche Poppe den Bereich Freiwilligendienst beim Diakonischen Werk im Oldenburger Land. Sie freut sich gemeinsam mit dem siebenköpfigen Team weiterhin jungen Menschen Einblicke in soziale Berufe bieten zu können. Seit 2013 gehört Poppe als pädagogische Mitarbeiterin zum Team der Freiwilligendienste. Seit 2021 ist sie die stellvertretende Leiterin der Abteilung.

Derzeit hat das Bewerbungsverfahren für den kommenden Jahrgang begonnen. Ab August können Interessierte ein FSJ oder einen BfD beginnen. „Wir bieten 200 Plätze in ganz verschiedenen Bereichen an“, berichtet Poppe. Dazu gehören unter anderem Krankenhäuser, Reha-Zentren, Suchtkliniken, Seniorenzentren und Sozialstationen aber auch Kindertagesstätten, Krippen, Grundschulen und Horte sowie Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung. Auch in Jugendhilfeeinrichtungen und in der Gemeinwesenarbeit kann der Freiwilligendienst geleistet werden. Neu ist in diesem Jahr die Möglichkeit den Freiwilligendienst in einem Frauenhaus zu absolvieren.

Die Entwicklung, die die jungen Frauen und Männer während ihres Freiwilligendienstes durchlaufen ist für Poppe das Besondere an ihrer Arbeit. „Von der Einführungsveranstaltung im Sommer bis zu ihrem Abschied wachsen die Teilnehmenden ungemein“, beschreibt sie. Das bestätigen auch Lena (19) und Constantin (20). „Vor allem habe ich im FSJ Geduld gelernt“, erzählt Lena. Sie verbringt ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Haus Regenbogen in Oldenburg. „Ich wollte schon immer ein FSJ machen. Und dabei ganz neue Erfahrungen sammeln “, erzählt sie über ihre Motivation. Die Arbeit im Wohnheim für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung war zu Beginn für sie eine große Herausforderung. „Ich bin in einer Gruppe mit Kindern mit Autismus und starken Verhaltensauffälligkeiten. Das bedeutet, dass ich erst lernen musste, welche Routinen die Bewohnerinnen und Bewohner haben und mit welchen Zeichen sie kommunizieren.“ Hilfreich war dabei zum Beispiel ein Wörterbuch, dass eine Kollegin für eine Bewohnerin erstellt hatte. „Entscheidend ist dran zu bleiben. Dann klappt es“, sagt die 19-Jährige rückblickend.

Neben der Zeit im Haus Regenbogen waren ihr aber auch die gemeinsamen Seminare mit den anderen Freiwilligendienstlern wichtig. Diese mussten aufgrund der Corona-Pandemie teilweise online stattfinden. Aber auch dafür bekommen Gesche Poppe und ihr Team von den beiden Freiwilligen ein großes Lob. „Ich hatte immer Lust darauf“, sagt Lena. Constantin betont, wie wichtig der Austausch mit den anderen Freiwilligen ist. „Wir sind alle in ähnlichen Situationen und können so von den Erfahrungen der anderen profitieren.“

Constantin ist FSJler im Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg. Dort arbeitet er in der Klinik für Neurologische Intensivmedizin und Frührehabilitation. „Meine beste Freundin hatte mir ein FSJ im Krankenhaus empfohlen und für mich war es die richtige Entscheidung“, erzählt er. „Ich konnte mir immer vorstellen, im Gesundheitsbereich zu arbeiten, war mir aber nicht sicher“, berichtet er über seine Motivation. Die Arbeit auf der Station bietet ihm nun ganz verschiedene Einblicke. Zunächst konnte er bei den Pflegehelferinnen und –helfern mitlaufen, später bei den Pflegefachkräften. Auch in die verschiedenen Reha-Angebote wird er noch Einblicke bekommen. „Die Abläufe kennen zu lernen, Schichtdienst zu erleben und den Kontakt mit den Patientinnen und Patienten“, das sind Erfahrungen, die man sonst nicht machen kann“, sagt Constantin. „Durch das FSJ bekomme ich einen anderen Blick auf das Leben.“ Und auch wenn er auf der Station viele schwere Schicksale miterlebt, nimmt er doch hauptsächlich das Positive mit. „Man sieht immer wieder die Fortschritte, die die Patientinnen und Patienten auf der Station machen.“

„Einen Beruf zu erleben, mit all seinen Seiten“, das kann der Freiwilligendienst bieten“, fasst es Poppe zusammen. Dabei lernen die Freiwilligen Verständnis für Menschen in verschiedenen Lebenslagen und können sich selbst ausprobieren und eigene Grenzen erfahren.

Zurück