Gruppenprogramm zur Förderung seelischer Gesundheit

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Fünf Männer nahmen an den Treffen der Ambulanten Wohnungsnotfallhilfe teil

Delmenhorst, 5.2.24 - Die ambulanten Wohnungsnotfallhilfen in Delmenhorst und im Landkreis Oldenburg haben gemeinschaftlich ein Programm zur Förderung der seelischen Gesundheit wohnungsloser Männer angeboten. Fünf Männer haben sich einmal wöchentlich für rund zwei Stunden getroffen, um Informationen zum Thema seelische Gesundheit zu erhalten und ihre Erfahrungen mit anderen auszutauschen. Das Programm war in sechs Einheiten über sechs Wochen aufgeteilt.

 

Das Programm basiert auf dem Konzept „gesund.sein“, das von Dr. Daniel Niebauer entwickelt wurde. Die Teilnehmer bekamen einen Überblick, was Gesundheit und Krankheit ist und wie diese beeinflusst wird. Außerdem erfuhren sie, wie sie ihre seelische Gesundheit unterstützen können und wie sie Krisen positiv meistern. Zusätzlich konnten sie bei einem Kommunikationstraining lernen, wie sie eigene Grenzen und Bedürfnisse mitteilen können. Ein weiteres Thema war der Aufbau eines Hilfsnetzwerkes, zu dem zum Beispiel Freunde, Anlaufstellen und Familie gehören können. An einer der Einheiten nahm ein Amtsarzt teil, der für Fragen zur Verfügung stand.

 

„Ich habe viel Neues gelernt und wir waren eine tolle Gruppe“, berichtet Peter Uetrecht, ein ehemalig von Wohnungslosigkeit Betroffener, von seiner Teilnahme an dem Programm. Er konnte sein Wissen zum Thema seelische Gesundheit auffrischen und hat einige neue Impulse mitgenommen. „Ich bin nachhaltig beeindruckt, dass so viel berichtet wurde. Die Teilnehmer waren alle sehr offen“, schwärmte Ina Schulz, Mitarbeiterin der Wohnungsnotfallhilfe Delmenhorst. Auch Jennifer Malenz, Mitarbeiterin der Wohnungsnotfallhilfe Landkreis Oldenburg, war von der Offenheit angetan. Sie hat durch das Programm einen anderen Zugang zu den Personen gewonnen, die sie sonst in Einzelgesprächen begleitet.

 

Die Teilnehmer kannten sich zuvor nicht und waren während der Treffen losgelöst von ihrem täglichen Umfeld. Alle fünf Teilnehmer haben in ihren Leben schon Erfahrungen mit Wohnungslosigkeit gemacht. Sie kennen Existenzängste und das Gefühl nicht zu wissen, wie es weiter gehen soll. Durch die Teilnahme am Programm kennen sie viele praktische Tipps, die ihnen auch bei der Bewältigung von Krisen helfen können. Gleichzeitig wissen die Männer, wo sie in schwierigen Situationen Unterstützung erhalten.

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