Brake 24.09.2020 – Immer mehr jüngere Menschen kommen in die Schuldnerberatung des Kreisdiakonischen Werkes Wesermarsch. Das berichtete Karin Schelling-Carstens, Leiterin des Kreisdiakonischen Werkes Wesermarsch, bei der Spendenübergabe durch die Landessparkasse zu Oldenburg. Waren es 2017 noch 25,99 Prozent stieg die Zahl 2018 auf 36,65 Prozent und 2019 auf 37,95 Prozent.
Andreas Vollert, Leiter Privatkunden der LzO in der Wesermarsch, übergab den symbolischen Scheck in Höhe von 9.600 Euro aus Erlösen der LzO-Lotterie "Sparen und Gewinnen". Kunden fördern die soziale Schuldnerberatung der Diakonie durch die Teilnahme und sorgen so dafür, dass Menschen in Überschuldung gute Beratung bekommen. Die kostenlose Beratung für Überschuldete ist auf zusätzliche Förderung angewiesen, betont Schelling-Carstens. Deshalb freut Sie sich besonders, dass die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) die Schuldnerberatungsstelle im Landkreis Wesermarsch.
360 Haushalte wurden 2019 im Diakonischen Werk Wesermarsch im Rahmen der Schuldnerberatung begleitet. „Die hauptsächlichen Gründe für eine Überschuldung sind wie in den vergangenen Jahren weiterhin vor allem Arbeitslosigkeit und Scheidung bzw. Trennung vom Partner. Die Hauptgläubiger sind hierbei in vielen Fällen Kreditinstitute, da Verbindlichkeiten aus Immobilien-, Dispositions-, Kreditkarten- oder auch Immobilienkrediten bei sich verringerndem Einkommen oder Trennung gemeinsamer Haushalte nicht mehr gezahlt werden können“, berichtete Schelling-Carstens. Ein weiteres Problem sei, dass die zunehmende Digitalisierung bei der Bezahlung dazu führe, dass Betroffene schneller den Überblick über ihre Ausgaben verlieren. Dies habe sich in der Corona-Pandemie noch verstärkt.
Beim Thema Corona erwartet die LzO, dass die Zahlen der Überschuldeten Haushalte steigen werden. Diese Sorge teilt auch Schelling-Carstens. Derzeit sei noch kein großer Anstieg der Zahlen zu erkennen, aber dieser werde kommen, wenn Kurzarbeit und Stellenabbau auch in der Wesermarsch weiter notwendig sind.
Verstärkt nachgefragt werden nach wie vor die Bescheinigungen für das Pfändungsschutzkonto und viele Personen, die neu in die Beratung kommen bringen schon ein Pfändungsschutzkonto mit. Hierbei sind es zum einen Haushalte, die in ihren jeweiligen Kreditinstituten gut beraten wurden, aber auch Haushalte, die schon seit Jahren mit der Überschuldung und damit auch dem Pfändungsschutzkonto leben.