Oldenburg, 19.5.2021 - Eine kleine Schlange hatte sich vor dem Tagesaufenthalt an der Ehnernstraße gebildet. Geduldig warteten die Besucher des Tagesaufenthaltes bis sie an der Reihe waren, sich impfen zu lassen. „Toll das es dieses Angebot gibt. Ich habe kein Internet und sonst wäre es schwer für mich geworden einen Termin auszumachen. Deshalb finde ich es gut, dass ich mich heute direkt hier im Tagesaufenthalt impfen lassen kann“, erzählte ein junger Mann, während er gemeinsam mit Reinhild Hagedorn den Fragebogen vor der Impfung ausfüllt. Das Impfangebot wird sehr gut angenommen“, freute sich Hagedorn, die Leiterin des Tagesaufenthaltes. In den ersten zwei Stunden konnten 30 Personen geimpft werden. Insgesamt nutzten 78 Menschen die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, das Angebot.
Im Vorfeld des Impftermins, den die Stadt Oldenburg und das Diakonische Werk gemeinsam organisiert hatten, hatten die Mitarbeitenden aus allen niedrigschwelligen Beratungsangeboten in der Stadt Oldenburg, wie zum Beispiel Streatwork, Bahnhofsmission und Tagesaufenthalte, die Zielgruppe auf den Impftermin aufmerksam gemacht und mit diesen auch über Ängste gesprochen. Ein Flyer in einfacher Sprache erläuterte die wichtigsten Fragen zum Thema Impfung. Wohnungslose gehören bei der Impfpriorisierung in Gruppe 2.
„Der Impftermin im Tagesaufenthalt ist eine gute Möglichkeit, viele Menschen die von Wohnungslosigkeit betroffen sind zu erreichen und zu impfen“, betonte Sebastian Rann, Leiter für den Bereich Wohnungslosenhilfe bei der Diakonie im Oldenburger Land. Das Angebot in den Räumen des Tagesaufenthaltes in der Ehnernstraße sei für viele attraktiver, als ein Termin im Impfzentrum. Wer keine Gelegenheit hatte, den Impftermin in der Ehnernstraße wahrzunehmen, bekommt in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe individuelle Unterstützung bei der Anmeldung zu einem Impftermin. Meike Dikosso, Fachdienstleiterin der Stadt Oldenburg, zeigt sich erleichtert: „Für die wohnungslosen Menschen ist es besonders schwierig und riskant in Zeiten der Pandemie. Deshalb ist es sehr wichtig, diese nun bald geschützt zu wissen.“
Die 78 Geimpften freuen sich, durch die Impfung etwas geschützter zu sein. Ihr Termin für die Zweitimpfung steht bereits fest. Dann wird das Impfteam des Impfzentrums erneut in die Ehnernstraße kommen. „Alle sind sehr dankbar und die Stimmung während der Impfungen ist sehr gut“, berichtet Sascha Stelmaszyk vom Impfzentrum. Unterstützt wurde das Impfteam durch die Mitarbeitenden aus dem Tagesaufenthalt der Diakonie und Mitarbeitende der Stadt.