„Jeder Mensch ist es wert, gesehen und gehört zu werden“

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Diakonie-Vorstände von Bischof Adomeit ins Amt eingeführt.

Oldenburg, 15.3.2024 - In einem feierlichen Gottesdienst hat Bischof Thomas Adomeit Mario Behrends und Pfarrer Dr. Friedrich Ley als neue Vorstände der Diakonie im Oldenburger Land offiziell eingeführt. Er dankte den neuen Vorständen, dafür, „dass Sie mit Klarheit und einem Blick für Zukunftsperspektiven“ an die Aufgabe herangegangen seien. Bischof Adomeit betonte bei der Einführung die gemeinsame Aufgabe von Diakonie und Kirche: „Unsere Gesellschaft mit ihren blinden Flecken sichtbar zu machen, den Blick für das Miteinander zu schärfen, Licht in die übersehenen Ecken und zu den übersehenen Menschen zu bringen“

Diesem wichtigen Thema widmete auch Pfarrer Dr. Friedrich Ley seine Predigt vor den geladenen Gästen aus Politik, Gesellschaft und Sozialwirtschaft. Aufgabe von Diakonie und Kirche sei es, für die Millionen Menschen da zu sein, die im Schatten der öffentlichen Aufmerksamkeit leben. Das bedeute, sich ganz konkret einzusetzen für Menschen die Hilfe brauchen, egal ob Kranke, Inhaftierte, Wohnungslose, Menschen mit Behinderung, von Armut betroffene oder geflüchtete Menschen. „Wer sich für andere Menschen engagiert, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft in die Unsichtbarkeit verschoben werden, der engagiert sich für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch gesehen wird, weil er es wert ist. Das ist kein Werbeslogan, sondern eine Haltung, die Respekt und Wertschätzung verdient! Denn es sind Millionen Menschen in unserem Land, die in sozialen Berufen tätig sind. Auch sie sind oft unsichtbar – und das sollten sie nicht sein! Sie sollten ins Licht treten und gesehen werden, denn sie bringen sich ein für konkrete Menschen und für unsere Gesellschaft“, sagte Ley. Er forderte in seiner Predigt auch dazu auf, selbst aktiv zu werden. Dort wo Menschen ihre elementaren Rechte und ihre Würde abgesprochen werde, heiße es, laut zu werden und zu widersprechen.

Die gesellschaftliche Verantwortung der Diakonie betonte auch Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, in seinem Grußwort. Er fragte, was sollte diakonische Kultur in Zukunft auszeichnen und antwortete darauf: „Vor allem: Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung denen gegenüber, um derentwillen es Diakonie gibt und die unsere Hilfe brauchen. Verantwortung für die Entwicklung hin zu einer gerechteren Gesellschaft.“ Er sagte, diese Herausforderung muss und kann die Diakonie nicht alleine wahrnehmen. Es sei eine Mitverantwortung.

Auch auf den herausfordernden Start für die beiden Vorstände gingen die Grußworte im Anschluss an den Gottesdienst ein. Manfred Szuszies, Vorsitzender des Aufsichtsrates, sagte mit Blick auf die ersten drei Monate: „Sie haben sich sofort unerschrocken und mit großem Elan der Aufgabe gestellt, die Diakonie im Oldenburger Land zukunftsfähig zu machen. Wir alle haben es wahrgenommen, einige es miterlebt, welche schweren Entscheidungen in den ersten Wochen ihrer Tätigkeit getroffen werden mussten.“ Patricia Lippmann, die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung dankte, dass bei allen Entscheidungen in den ersten Monaten immer die Belange der Mitarbeitenden mitbedacht wurde und eng mit der Mitarbeitervertretung zusammengearbeitet werde.

Synodenpräsidentin Sabine Blütchen betonte in ihrem Grußwort, dass der Bedarf an diakonischen Angeboten groß sei. Die derzeit schwierigen Situationen seien kein Spezifikum des Diakonischen Werkes in Oldenburg, sondern der gesamten Situation im sozialen Bereich geschuldet. Sie wünschte dem Vorstand viel Rückenwind und überreichte ihnen dazu als kleines Geschenk jeweils einen kleinen Ventilator.

Mario Behrends bedankte sich im Anschluss an die Grußworte nicht nur für den Zuspruch an diesem Tag, sondern für die Unterstützung in den ersten zehn Wochen der Amtszeit. Das bereits die ersten Lösungen für die von den Insolvenzen betroffenen Einrichtungen gefunden worden seien, wäre ohne die tatkräftige Unterstützung der Mitarbeitenden – die häufig allesamt über Ihre Grenzen hinausgegangen sind - nicht möglich gewesen. Er dankte auch dem Aufsichtsrat und den Vertretern der oldenburgischen Kirche für die Unterstützung.

 

Das Diakonische Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg e.V. ist mit seinen gemeinnützigen Gesellschaften in den Geschäftsbereichen Altenhilfe, Förderung und Therapie, Jugendhilfe, Suchtkranken- und Gefährdetenhilfe, der Kirchenkreissozialarbeit und der Wohnungslosenhilfe tätig. Bei der Diakonie im Oldenburger Land sind etwa 1500 Mitarbeitende beschäftigt.

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