Hude, 13.9.2021 - Die Zimmer waren schon verteilt, als erst der Rohbau stand. Inzwischen hat der Innenausbau des neuen Zuhauses für die Jugendwohngruppe der diakonischen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Lindenhof in Hude begonnen. Einrichtungsleiterin Katharina Kruse-Matyl und Insa Oltmanns, Betreuerin in der Jugendwohngruppe, zeigen stolz das in Holzrahmenbau errichtete Gebäude, in das die Gruppe im Herbst einziehen wird.
„Von Anfang an haben die Jugendlichen den Bau mit großem Interesse verfolgt“, berichtet Oltmanns und sind voller Vorfreude auf den Umzug. Derzeit ist die Jugendgruppe im historischen Altbau untergebracht. Kruse-Matyl erinnert sich, an den Tag als der Lastwagen mit den Wänden des Hauses kam. „Das Haus kommt!, hat einer der Jugendlichen damals gerufen. Und alle haben gespannt verfolgt, wie der Kran dann das Haus aus den vorgefertigten Wänden gepuzzelt hat.“
Neun Jugendliche werden in dem 300 Quadratmeter großen Haus leben. „Es wird ein sehr lichtdurchflutetes Haus“, sagt Katharina Kruse-Matyl. Die Zimmer für die Jugendliche sind jeweils 15 Quadratmeter groß. Drei Jugendliche werden sich künftig ein Badezimmer teilen. Es gibt eine großzügige Küche, ein Wohnzimmer, einen Hausaufgabenraum und Nebenräume. Der Nachtdienst erhält ein separates Zimmer, muss sein Bett nicht im Büro aufbauen. Und ein barrierefreies Zimmer bietet die Möglichkeit auch Jugendliche mit körperlichen Beeinträchtigungen aufzunehmen.
Eingerichtet wird das Gebäude zum Teil mit neuen Möbeln. Gemeinsam mit den Jugendlichen haben die Betreuer aber auch geschaut, welche Möbel mit in das neue Gebäude umziehen. „Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns im Lindenhof ein wichtiges Thema“, sagt Kruse-Matyl. Und die Jugendlichen werden auch in anderer Form in die Veränderungen der Einrichtung einbezogen. Gemeinsam mit den Betreuern haben Sie geholfen, den Dachboden des Altbaus leer zu räumen und somit die weiteren Veränderungen auf dem Gelände der Jugendhilfe-Einrichtung vorzubereiten.
Denn das neue Haus für die Jugendwohngruppe ist erst der erste Bauabschnitt. Nach dem Umzug der Jugendwohngruppe steht der Bau eines neuen Gebäudes für die zweite Wohngruppe an, in der sich sieben ältere Jugendliche auf die Verselbstständigung vorbereiten. Damit verbunden ist ein Teilabriss bestehender Gebäude.
Nicht abgerissen wir der Altbau. Er wird nach dem Umzug der Gruppen saniert. Dann sollen auch Räumlichkeiten für eine dritte Wohngruppe entstehen. Denn der Bedarf an stationären Plätzen der Jugendhilfe ist groß.
Die Einrichtung:
Der Lindenhof in Hude ist eine anerkannte Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie im Oldenburger Land. Grundlage der Arbeit ist das Kinder- und Jugendhilfegesetz. Die Einrichtung arbeite eng mit regionalen Jugendämtern, Schulen, Kommunen, Kliniken, Ärzten und bei Bedarf mit der Polizei zusammen.
Bei der Arbeit mit den Jugendlichen, die stationär aufgenommen werden, geht es um die Stärkung familiärer Beziehungen und Bindungen, die Förderung individueller und sozialer Entwicklungen sowie die Erarbeitung schulischer und beruflicher Kompetenzen. Im Mittelpunkt steht die persönliche Entwicklung. Das Team aus 23 Mitarbeitenden gibt den Jugendlichen Halt und unterstützt sie dabei, langfristig eigenverantwortlich und selbstständig ihr Leben zu gestalten.