Oldenburg, 30.9.2020 - Ein Jahr, nachdem KIOLA mitten in der Corona-Pandemie gestartet ist konnte nun auch offiziell die Eröffnung des Angebots zum Kurzzeitwohnen für Kinder und Jugendliche gefeiert werden. Einrichtungsleiterin Ute Dorczok und Koordinatorin Anja Schröder und der Vorstand des KIOLA Vereins freuten sich zahlreiche Unterstützer begrüßen zu dürfen und das Haus zu präsentieren.
„Das Wichtigste war der Start für die Kinder vor einem Jahr“, betonte Dorczok bei der Begrüßung. Dennoch war die Freude groß nun endlich den erfolgreichen Start der Einrichtung feiern zu können. Denn der Weg dahin war lang. Daran erinnerten Prof. Dr. Michael Albani, 1. Vorsitzender des KIOLA Vereins, und Diakonie-Vorstand Uwe K. Kollmann in ihren Grußworten.
Seit 2013 wurde an der Umsetzung von KIOLA gearbeitet. Viele engagierte Menschen aus der Paxis, betroffene Eltern, sowie Kinderärzte und das Diakonische Werk kamen dafür zusammen. „Für die erfolgreiche Umsetzung von KIOLA ist die tolle Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Diakonie als Träger entscheidend“, betont Ute Dorczok. Wichtig für den Erfolg war auch die große Unterstützung von Lokalpolitik, Behörden, engagierten Menschen vor Ort sowie zahlreichen Spendern. „Ihre Unterstützung ist Rückenwind, den nicht nur wir, sondern auch die Familien spüren. Die Unterstützung zeigt, dass Integration und Inklusion gewollt sind und das die Familien die notwendige Unterstützung bekommen“, sagte Thomas Feld.
Wie wichtig die Unterstützung für die Familien ist, berichte KIOLA-Koordinatorin Anja Schröder, die den geladenen Gästen von den Erfahrungen aus dem ersten Jahr berichtete. „Am meisten beeindruckt mich ein kleiner Junge, der fast gar nicht spricht, dafür eher mit seinem Talker kommuniziert. Ihm wird das Sprechen immer wichtiger und irgendwann wollte er „KIOLA“ sagen können. Wir haben das viel geübt und jetzt kann er auch zuhause KIOLA sagen um zu zeigen, dass er wieder hierher möchte“, freute sich Schröder. Der Aufenthalt im KIOLA-Haus sei für die kleinen und etwas größeren Gäste ein wichtiger Schritt. Denn viele hätten noch nie die Erfahrung gemacht, außerhalb des Elternhauses zu übernachten. Natürlich spiele da auch Heimweh eine große Rolle. „Aber am ersten Morgen sind die Kinder ganz stolz, wenn sie hier übernachtet haben.“ Und beim Rollstuhlrennen in den breiten Fluren sei das Heimweh auch schnell vergessen. Für die Eltern bietet dieser Urlaub für die Kinder die Zeit, sich um Geschwisterkinder zu kümmern, aber auch, Zeit für sich selbst zu haben. „Diese Unterstützung ist enorm wichtig für die Eltern.“
Schröder freut sich, dass trotz der Pandemie viele Eltern dem Hygienekonzept der Einrichtung und dem hochqualifizierten und engagierten Team vertraut haben. Das KIOLA-Team hofft, dass noch viel mehr Familien mit beeinträchtigten Kindern das Angebot in den kommenden Monaten nutzen.
Info zu KIOLA
KIOLA bietet Kurzzeitwohnen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung. Das Projekt ist in Niedersachsen das erste seiner Art. Träger der Einrichtung ist das Diakonische Werk im Oldenburger Land. Geboten wird den Kindern und Jugendlichen eine urlaubsähnliche Situation, in der sie professionell gepflegt, betreut und gefördert werden. Für die Angehörigen, die ansonsten für Pflege und Betreuung zuständig sind, bietet diese Zeit die Möglichkeit, sich selbst zu erholen, Zeit mit Geschwisterkindern zu verbringen und neue Kraft zu schöpfen.
KIOLA ist als Modellprojekt für Niedersachsen gestartet. Die Modellphase geht über fünf Jahre und wird von der Universität Oldenburg wissenschaftlich begleitet.
Das KIOLA-Haus bietet Platz für zwölf Kinder und Jugendliche. Wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen können aktuell maximal vier Kinder gleichzeitig aufgenommen werden. Die genauen Aufnahmebedingungen können interessierte Eltern bei Anja Schröder, KIOLA-Koordinatorin, unter 0441/36 11 19 61 erfragen.
Wer das KIOLA-Haus unterstützen will kann unter IBAN: DE 30 2805 0100 0090 8105 24, Landessparkasse zu Oldenburg, BIC: SLZODE22 spenden.
Mehr zum Projekt KIOLA unter www.kiola.de