KIOLA-Haus eröffnet

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Erste Gäste ziehen an diesem Freitag ein - Modellprojekt für Niedersachsen

Oldenburg, 18.9.2020 - Ein bisschen fühlt sich Ute Dorczok wie nach einem Marathon. Es war ein langer Weg, aber jetzt ist das Ziel erreicht. An diesem Freitag werden die ersten Gäste ins KIOLA-Haus ziehen. Für die Leiterin der Einrichtung und alle Beteiligten am Projekt geht damit ein Traum in Erfüllung.

 

KIOLA bietet Kurzzeitwohnen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung. Das Projekt ist in Niedersachsen das erste seiner Art. Träger der Einrichtung ist das Diakonische Werk im Oldenburger Land. Geboten wird den Kindern und Jugendlichen eine urlaubsähnliche Situation, in der sie professionell gepflegt, betreut und gefördert werden. Für die Angehörigen, die ansonsten für Pflege und Betreuung zuständig sind, bietet diese Zeit die Möglichkeit, sich selbst zu erholen, Zeit mit Geschwisterkindern zu verbringen und neue Kraft zu schöpfen.

 

Seit 2013 wurde an der Umsetzung von KIOLA gearbeitet. Viele engagierte Menschen aus der Paxis, betroffene Eltern, sowie Kinderärzte und das Diakonische Werk kamen dafür zusammen. So wurde im Sommer 2013 der Förderverein KIOLA gegründet, in dem von Anfang an Diakonie-Vorstand Thomas Feld, Prof. Dr. Michael Albani und auch Ute Dorczok, die Leiterin des Hauses Regenbogen, einer stationären Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen, dabei waren.

 

Die Unterstützung im Oldenburger Land war von Anfang an groß und zeigte sich in einer großen Spendenbereitschaft. Diese machte es möglich, das Projekt umzusetzen. In intensiven Verhandlungen mit den zuständigen Behörden gelang es, KIOLA als Modellprojekt für Niedersachsen an den Start zu bringen. Die Modellphase geht über fünf Jahre und wird von der Universität Oldenburg wissenschaftlich begleitet.

 

Das KIOLA-Haus bietet Platz für zwölf Kinder und Jugendliche. Wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen können aktuell maximal vier Kinder gleichzeitig aufgenommen werden. Die genauen Aufnahmebedingungen können interessierte Eltern bei Anja Schröder, KIOLA-Koordinatorin, unter 0441/36 11 19 61 erfragen.

 

„Wir freuen uns sehr, dass es jetzt losgeht. Wir wissen, dass viele Eltern auf diese Möglichkeit warten“, betont Ute Dorczok. Das KIOLA-Haus gehört als Außenstelle zum Haus Regenbogen. „Kurzzeitwohnen ist ein wichtiger Baustein, damit Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung in ihren Familien bleiben können.“ Das Qualifizierte Team um Anja Schröder wird den Kindern dabei im KIOLA-Haus eine besondere Zeit bieten. Im großen Gemeinschaftsraum soll das gemeinsame Leben toben. Entspannung bietet der Snoezelen-Raum und auch die großen Pflegewannen in den Bädern. „Hier ist alles auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet“, freut sich Schröder. Mit ihren acht Mitarbeitenden wird sie rund um die Uhr für die Kinder da sein. „Wir haben qualifizierte und hochengagierte Mitarbeitende mit viel Erfahrung gefunden, die gerne den Start dieser Einrichtung mitgestalten wollen“, freut sich Schröder und ergänzt: „Wir freuen uns noch über Bewerbungen für den Nachtdienst.“

 

Der geplante Tag der offenen Tür zur Eröffnung muss aufgrund der Corona-beschränkungen verschoben werden. „Wir werden das aber nachholen um allen Unterstützern und Interessierten die Einrichtung und dieses tolle Haus zu präsentieren“, betont Dorczok.

 

Info-Box:

 

2013 wurde der Förderverein für das Projekt Kurzzeitwohnen im Oldenburger Land (KIOLA) gegründet. Im Mai 2018 fiel dann die endgültige Bauentscheidung. Der erste Spatenstich war im Juli 2019, Richtfest im November 2019. Im August 2020 war die Bauabnahme des fertigen Gebäudes. Die ersten Gäste ziehen am 18. September ein. Der Bau hat insgesamt 3,4 Millionen Euro gekostet. Das KIOLA-Haus ist weiter auf Unterstützung angewiesen. Spenden sind möglich unter: IBAN: DE 30 2805 0100 0090 8105 24, Landessparkasse zu Oldenburg, BIC: SLZODE22

 

Mehr zum Projekt KIOLA unter www.kiola.de

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