Wilhelmshaven, 12.9.2020 - Die höchste Auszeichnung der Diakonie, das Goldene Kronenkreuz, ist an Petra Meyer-Machtemes verliehen worden. Diakonie-Vorstand Pfarrer Thomas Feld überreichte im Rahmen einer Feierstunde in der Banter Kirche in Wilhelmshaven die Auszeichnung des Diakonie-Präsidenten an die langjährige Geschäftsführerin. Sie sei „im besten Sinne unverschämt“, denn sie habe sich mit „Mut, Deutlichkeit und Klarheit“ für die Diakonie und die begleiteten Menschen eingesetzt. Feld: "Das Kronenkreuz ist für Menschen gedacht, die sich weit über das erwartbare und arbeitsvertraglich geregelte Engagement hinaus für diakonische Zwecke und Ziele eingesetzt haben.“ Und weiter: "Sie haben die Gabe, den Anderen sehr gut und vollständig mit seinen seelischen, leiblichen und sozialen Bedürfnissen wahrzunehmen. Sie sind ein Mensch, der andere Menschen trösten und ihnen Mut machen kann.“ Feld ist Vorsitzender des Vorstands der Diakonie im Oldenburger Land.
Oberbürgermeister Carsten Feist danke für das jahrzehntelange Engagement. Es sei ihm kaum möglich, so Feist, in der Kürze der Zeit alle Verdienste
aufzuzeigen. Er sprach zudem im Namen des Landkreises Friesland die Anerkennung für die „Beharrlichkeit und Konsequenz“ aus. Feist: „Ich habe
viel gelernt von ihr."
Die Auszeichnung war der Höhepunkt der wegen der Corona-Pandemie verschobenen und nun nachgeholten Verabschiedung und gottesdienstlichen
Entpflichtung der langjährigen Geschäftsführerin. Kreispfarrer Christian Scheuer würdigte insbesondere ihren Einsatz für wohnungslose Menschen, für
eine würdevolle Bestattungskultur bei behördlich angeordneten Beisetzungen sowie für Migranten und der Integrationsarbeit. Scheuer: "Diakonie ist für
sie nie ein nur kühl kalkuliertes Handeln am Sozialmarkt gewesen, sondern eine Herzensangelegenheit. Fördertöpfe heben, Zuschüsse einwerben, Verträge aushandeln. Ja, das alles gehört auch dazu, wenn man als Geschäftsführerin ein mittelständisches Sozialunternehmen über drei Jahrzehnte erfolgreich führen und heile durch die wechselvollen Entwicklungen der Zeit hindurch steuern will. Aber ohne den nötigen Spirit, ohne den Geist Jesu, der sie zu einer wirkungsvollen Täterin des Wortes hat werden lassen, wäre doch dies alles blutleer geblieben.“
Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Friesland-Wilhelmshaven, Klaus Lücken, hob das in Meyer-Machtemes gesetzte Vertrauen in der Leitungsfunktion hervor. Sie habe das Werk zu ihrer Berufung gemacht und „nachdrücklich vertreten“. Die verschiedenen Herausforderungen der vergangenen Jahrzehnte, dazu gehörten verschiedene Fusionen, habe sie „immer zuversichtlich“ angenommen. Er danke im Namen des Vorstands für ihre Einsatzbereitschaft, die zuletzt durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie sich bewährt habe, um die Arbeitsfähigkeit und den Schutz der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Der Vorstand habe gern mit ihr zusammengearbeitet, dieses sei „vielleicht auch ein Anlass dafür, dass viele Vorstandsmitglieder über ganz viele Jahre mit ihr gemeinsam den Weg der Diakonie gegangen sind und jederzeit gerne mit ihr gearbeitet und gestaltet haben“.
Wolfgang Steen, Fachbereichsleiter der kreisdiakonischen Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe, unterstrich die Ausführungen Lückens und dankte Meyer-Machtemes - von Beifall der Anwesenden begleitet - im Namen der knapp 100 Mitarbeitenden.
Petra Meyer-Machtemes wird sich auch künftig für diakonische Belange einbringen. Sie ist neu im Vorstand des Evangelischen Seniorenzentrums
Wilhelmshaven und Mitglied in der Kreissynode sowie im Arbeitskreis Religionenhaus Friesland-Wilhelmshaven, der sich insbesondere für den
interreligiösen Dialog einsetzt.