Kurberaterinnen ebnen den Weg zu 157 Kuren

Erstellt von Frerk Hinrichs |

Oldenburger Land, 14.06.2016 - 293 Erstberatungen haben die Kurberaterinnen der Diakonie im Oldenburger Land während des Jahres 2015 gezählt. Das sind 639 einzelne Beratungsgespräche, die die in Teilzeit arbeitenden Frauen geführt haben. Das hat zu 157 durchgeführten Kuren geführt, rechnen die in Diakonischen Werken des Oldenburger Landes arbeitenden Beraterinnen vor. Kliniken schätzen die Kur-Beratung der Diakonie. Sie ist der therapeutischen Kette vorgelagert und schafft in Nachsorgegesprächen die Verbindung zum Alltag und zu lokalen Hilfeangeboten.

Frauen oder Männer, die ihre Kur mit einer Beratung bei der Diakonie geplant und beantragt haben, sind in der Regel besser vorbereitet, erklärt Helga Daum aus Vechta. Die Kureinrichtung ist passend zur medizinischen Indikation ausgesucht und weitere Belastungszusammenhänge sind angesprochen. Die Rat suchenden Frauen können zwar oft sagen, dass es ihnen "zu viel" wird. Was aber alles zur individuellen Belastung beiträgt, muss im Gespräch herausgearbeitet werden. Wenn sich dabei ergibt, das andere Hilfeangebote zweckdienlicher sind, verweisen die Beraterinnen auch schon mal auf Angebote wie die Sozial- oder Schuldnerberatung.

Solchermaßen beantragte Kuren werden selten abgelehnt, freuen sich die Beraterinnen. Spätestens nach einem Widerspruch weisen die Krankenkassen einen Kurplatz zu. Leider müssen sich Frauen oft aber gedulden. Durch den bundesweiten Rückgang an Kurkliniken sind die verbleibenden Plätze oft lange im voraus gelegt. Vor allem wer wegen seiner Kinder eine Kur zu Ferienzeiten sucht, muss sich auf lange Wartezeiten einstellen. Das Müttergenesungswerk bietet bundesweit in 76 Kliniken Kuren für Mütter mit Kindern und für belastete Frauen oder allein erziehende Männer an. Letztere kamen noch vor Jahren so gut wie nie in zur Kurberatung. Inzwischen können alle Kurberaterinnen von einzelnen Vätern berichten, die sie erfolgreich in eine Kur vermittelt haben. Aber es könnten mehr sein, ermutigt Daum. Erschrocken stellt sie aber auch immer wieder fest, das Rollenbilder oft wenig verändert fortbestehen. Der Mann wechselt zwar die Glühbirnen, hilft dem Nachwuchs beim Umzug in die erste Wohnung und mäht bei Schwiegermutter vielleicht auch mal den Rasen. Das wirkliche Kümmern aber bleibt Frauensache. Sie ist zuständig für die, die in der Familie, Hilfe, Rat und Trost brauchen. Für manche ist das ein Einsatz ohne jede Pause, wissen die Kurberaterinnen. Und sind die Kinder aus dem Haus folgt oft die Pflege der älteren Generation. Manche machen auch beides gleichzeitig.

Die Kurberaterinnen helfen den ratsuchenden Frauen nicht nur beim Ausfüllen der Anträge, sondern überlegen wie die Kinderbetreuung während der Kur zu organisieren ist. Meist können die Beraterinnen auch helfen, wenn es durch die Kur zu finanziellen Engpässen kommt.

 

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