Oldenburg, 23.9.2019 – Die Bodenplatte ist gegossen, der Bau des Kiola-Hauses hat begonnen. Im Laufe des kommenden Jahr sollen die ersten Kinder und Jugendliche zur Kurzzeitpflege einziehen können. Dass dies möglich geworden ist, liegt auch an den zahlreichen Unterstützern, die das Projekt im Oldenburger Land hat, betont Ute Dorczok, die zukünftige Einrichtungsleiterin. Dazu gehören neben Ärzten, betroffenen Familien, Service-Clubs und der NWZ-Weihnachtsaktion auch die Leffers-Stiftung. Diese gibt über drei Jahre insgesamt 100.000 Euro für das Projekt.
Seit 16 Jahren unterstützt die Leffers-Stiftung Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Über die Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas können sie sich an die Stiftung wenden. „Wir wollen gezielt Familien in Notlagen aus der Region helfen“, sagt Professorin Dr. Gisela C. Schulze. Seit 2005 ist sie Vorsitzende im Beirat der Leffersstiftung. Als dort vor drei Jahren das Projekt Kiola vorgestellt wurde, war sich der Beirat schnell einig, dass die Stiftung dieses Projekt unterstützen möchte. „Für die betroffenen Familien ist es ein großes Problem, wenn sie keine Möglichkeit haben, zeitweise von der Pflege Abstand zu nehmen und ihr Kind in professionelle Kurzzeitpflege geben zu können. Deshalb haben wir uns entschlossen dieses Projekt zu fördern“, sagt Schulze. „Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung“, betont Diakonie-Vorstand Thomas Feld. Er ist froh, dass der Bau für das Kiola-Haus inzwischen beginnen konnte. „Wir wissen, dass viele Familien dringend auf den Start des Projektes warten“, sagt Feld.
Der Bedarf für eine solche Einrichtung ist groß, weiß Gisela Schulze, die seit 2004 Professorin für Sonderpädagogik und Rehabilitation an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist. Wichtig sei, dass die Familien mit der Diakonie und dem Verein Kiola verlässliche Partner hätten. Die Kurzzeitpflege könne für betroffene Familien eine große Hilfe werden. Nicht nur, wenn Eltern alleine oder mit Geschwistern in Urlaub fahren wollen, auch bei Krankheitsfällen und anderen Notsituationen kann ein Aufenthalt im Kiola-Haus für die Familien eine Entlastung sein.
Der Kontakt zu Professor Schulze und zur Universität Oldenburg ist für Ute Dorczok auch aus Qualitätsgründen wichtig. „Unser Projekt braucht wissenschaftliche Begleitung“, betont sie. „Wir wollen wissen, ob wir mit Kiola dazu beitragen, dass die Kinder mit Beeinträchtigung länger in ihren
Familien bleiben können. Auch muss untersucht werden, welche Unterstützung die Familien sonst noch brauchen.“