Neues Angebot der Diakonie bei Wohnungsnotfällen

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Zur WiO können diejenigen kommen, die Gefahr laufen ihre Wohnung zu verlieren, bereits wohnungslos sind oder in prekären Wohnverhältnissen leben

Oldenburg, 5.1.2022 – Der Bedarf an Unterstützung bei Wohnungsnotfällen in Oldenburg ist groß. Das haben die Mitarbeitenden des neuen Angebots der Wohnungsnotfallverweisberatung (WiO) bei der Diakonie in Oldenburg schnell bemerkt. In kurzer Zeit hat sich herumgesprochen, dass die WiO ein breites Beratungsangebot rund um das Thema Wohnungsnot bereithält.

Zur WiO können diejenigen kommen, die Gefahr laufen ihre Wohnung zu verlieren, bereits wohnungslos sind oder in prekären Wohnverhältnissen leben. Die beiden erfahrenen Mitarbeiterinnen Friederike Gerdes und Maria Mählmann unterstützen gemeinsam mit Thomas Kutschka, der als Diplom-Kaufmann für die Wohnungsakquise zuständig ist, die Ratsuchenden. „Wir freuen uns, dass bisher alle Gruppen zu uns finden. Menschen die von Wohnungslosigkeit betroffen sind genauso wie Familien und Alleinerziehende, bei denen der Wohnungsverlust droht“, berichten Gerdes und Mählmann über ihre ersten Erfahrungen. Ende Oktober hat das Team der WiO die Beratungstätigkeit aufgenommen und bietet Sprechstunden in den eigenen Räumlichkeiten an der Güterstraße aber auch in den beiden Diakonie-Tagesaufenthalten in Oldenburg an.

Ob seit elf Jahren in der Obdachlosigkeit oder gerade erst die Wohnung verloren, das Team der WiO unterstützt akut Betroffene bei der Wohnungssuche. Fünf Wohnungen konnten so bereits vermittelt werden. Dazu kommen Ratsuchende, bei denen der Wohnungsverlust durch die Unterstützung von Mählmann und Gerdes verhindert werden konnte. „Wir appellieren deshalb an alle, sich rechtzeitig um Unterstützung zu bemühen. Oft kann es uns gelingen, einen Wohnungsverlust zu verhindern“, sagt Mählmann.

Bis zu 12 Monate lang können Gerdes und Mählmann Menschen in Wohnungsnot im Einzelfall unterstützen, das Projekt selber läuft bis zum September 2026. Die Unterstützung ist wichtig, denn oft bestehen neben der Wohnungsproblematik andere Probleme, wie zum Beispiel psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen oder Schulden, die die Suche nach einer Wohnung erschweren. „Wir arbeiten deshalb eng mit dem Netzwerk an Beratungsstellen und der ambulanten Wohnungslosenhilfe hier in Oldenburg zusammen und verweisen die Ratsuchenden an die entsprechenden Hilfsangebote“, betont Gerdes.

Die WiO ist ein Teil des Gesamtkonzeptes „Niedrigschwellige Wohnungslosen- und Suchthilfe“, welches im Mai 2019 im Rat der Stadt Oldenburg auf den Weg gebracht worden ist. Zum Konzept gehörte beispielsweise auch die Einrichtung eines zweiten Tagesaufenthaltes. Das Projekt „Wohnungsnotfallverweisberatung in Oldenburg (WiO)“ wird im Rahmen des Programms „EhAP Plus - Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Die Stadt Oldenburg ist an der Finanzierung beteiligt und sichert die Gesamtfinanzierung.

„Wichtig ist, dass wir neben der Beratung auch die Stelle für die Wohnungsakquise haben“, betont Gerdes. Gemeinsam schaut das Team dann, welche Wohnung zu welchem Klienten passt. Das erleichtert die Kommunikation zu den Vermieter:innen und manche Vorbehalte gegenüber Menschen, die aus der Wohnungslosigkeit kommen, können bereits im Vorfeld verringert werden.

Die Mitarbeitenden der WiO sind unter Telefon 0441/68309024 erreichbar. Offene Sprechstunden finden in den Büros in der Güterstraße 3 immer montags von 10 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr statt. Außerdem wird dienstags von 10 bis 12 Uhr im Tagesaufenthalt Bloherfelder Straße 7 und donnerstags von 10 bis 12 Uhr im Tagesaufenthalt Cloppenburger Straße 35 Beratung angeboten. Per Mail erreichbar sind die Mitarbeitenden der WiO unter wiodiakonie-ol.de

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