Ohne Ehrenamt kann Diakonie nicht Diakonie sein

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Diakonische Konferenz tagt zum Schwerpunktthema Ehrenamt

Oldenburg. 18.5.2017. „Ohne eine Arbeit mit, für und von Ehrenamtlichen kann Kirche nicht Kirche sein und kann Diakonie nicht Diakonie sein“, betonte Maria Loheide die Bedeutung des Ehrenamtes vor der Diakonischen Konferenz in Oldenburg. Loheide, Vorstand Sozialpolitik bei der Diakonie Deutschland, war Gastreferentin bei der Diakonischen Konferenz. Wie wichtig das Ehrenamt für die diakonische Arbeit ist, belegte Loheide auch mit Zahlen: Nach einer Studie engagieren sich unter dem Dach der Diakonie 700.000 Freiwillige. Das sind 1,5 Mal so viel Ehrenamtliche wie Hautamtliche (etwa 450.000). <o:p></o:p>

 

Aktuelle Zahlen zum Einsatz der Ehrenamtlichen in der diakonischen Arbeit im Oldenburger Land legte Theo Lampe, Fachmann fürs Ehrenamt, der diakonischen Konferenz vor. Laut seiner Umfrage sind allein in sechs Altenheimen der Diakonie 168 Ehrenamtliche tätig. Sie sind in der Begleitung und Betreuung aktiv oder übernehmen Aufgaben in Gottesdiensten, Andachten und beim Kirchenbesuch. „Wir haben sehr viele Ehrenamtliche aus dem kirchlichen Umfeld“, freut sich Lampe. In den sechs kreisdiakonischen Werken seien derzeit 636 Ehrenamtliche tätig. Lampe plädierte für einen starken Erfahrungsaustausch mit der oldenburgischen Kirche bei den Themen Begleitung, Fortbildung und Unterstützung. Die beiden Referenten und die Teilnehmer der anschließenden Podiumsdiskussion betonten, wie wichtig die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit sei. <o:p></o:p>

 

Die Diakonische Konferenz nahm auf ihrer Sitzung außerdem Stellung zum Prozess Oldenburg 2.0 der durch die Synode der oldenburgischen Kirche initiiert wurde. Denn in der ersten Ideenskizze zu Oldenburg 2.0 werden auch Fragen der zukünftigen Gestaltung der diakonischen Arbeit im Bereich der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg berührt. Der Vorsitzende der diakonischen Konferenz Prof. Dr. Jörg Schneider hatte dazu eine ausführliche Stellungnahme erarbeitet, der sich auch die Diakonische Konferenz anschloss. Damit verbindet sie die Bitte, die Bedenken, Vorschläge und Ideen in den weiteren Prozess zu Oldenburg 2.0 aufzunehmen. <o:p></o:p>

 

Im Rahmen des Prozesses „Oldenburg 2.0“ will die oldenburgische die Zuständigkeiten zwischen der Gesamtkirche, den Kirchenkreisen und den Kirchengemeinden klären. Dabei steht fest, dass die oldenburgische Kirche weiterhin eigenständig bleibt. Diakonie-Vorstand Thomas Feld betonte: „Die Diakonie sieht die finanzielle Herausforderung, vor der die oldenburgische Kirche steht und ist auch gerne bereit, sich an der Oldenburger Ortsbestimmung 2.0 zu beteiligen.“ Er betonte jedoch auch, dass sich die Diakonie aufgrund ihrer Aufgaben nicht an Kirchengesetze, sondern auch an fachliche und gesetzliche Vorgaben halten müsse. Das Spannungsfeld, das sich daraus ergebe, müsse von Diakonie und Kirche  gemeinsam und vertrauensvoll gestaltet werden. „Ihre Rückmeldung zeichnet sich durch besondere Sachkunde aus und ist ein wichtiger Hinweis für die weitere Arbeit der Steuerungsgruppe“, lobte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, die auch Vorsitzende der Steuerungsgruppe ist, die Stellungnahme von Prof. Dr. Schneider. Und sie betonte: „Die diakonische Arbeit hat nie in Frage gestanden. Sie ist und bleibt für diese Kirche wichtig.“<o:p></o:p>

 

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