Neerstedt, 5.02.2021 - Das neue Bettenhaus der Fachklinik Oldenburger Land ist fertig. In der kommenden Woche ziehen die Patienten in das neue Gebäude auf dem Gelände in Neerstedt. Die 36 modernen Einzelzimmer bieten den Suchtkranken mit Beeinträchtigung ideale Bedingungen für ihre Therapie. Insgesamt können in Neerstedt 48 Patienten gleichzeitig behandelt werden. Neben den Einzelzimmern gibt es auf jedem Stockwerk einen Gemeinschaftsraum.
Bevor die Patientinnen und Patienten die Zimmer beziehen, ist bereits die Wäscherei im neuen Gebäude in Betrieb genommen worden. „Da haben sich einige Patientinnen und Patienten richtig darauf gefreut“, berichtet Chefarzt Bernd Ströhlein. Auch in der großen modernen Küche, in der die Patienten gemeinsam mit dem Küchenteam das Essen für die Patienten und Patientinnen und Mitarbeitenden zubereiten, ist alles vorbereitet. Verarbeitet wird hier auch das Bio-Gemüse, dass in den eigenen Feldern und Gewächshäusern der Fachklinik gezogen wird. Ab dem 8. Februar wird in der neuen Küche gekocht und im Speisesaal direkt daneben gegessen. Die Arbeitstherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Suchtbehandlung, auch deshalb freut sich Ströhlein sehr über die neuen modernen Arbeitsplätze für die Patienten.
„Der Speisesaal ist so eingerichtet, dass wir ihn auch wieder für Veranstaltungen wie Konzerte benutzen können, wenn das wieder möglich ist“, berichtet Ströhlein. Derzeit ist das wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Die Pandemie hat auch dafür gesorgt, dass der Bau etwa einen Monat später fertiggestellt wurde, als ursprünglich geplant. Das drei Stockwerke hohe Bettenhaus ist über ein Glastreppenhaus mit dem ursprünglichen Klinikgebäude verbunden. Dieser Altbau wird nun als nächstes saniert: „Wir sind schon am Ausräumen. Im März soll die Kernsanierung beginnen“, berichtet Ströhlein. Im Altbau wird nach der Sanierung der vergrößerte Medizin- und Pflegebereich untergebracht werden. 1,5 Millionen werden dafür investiert.
Für den Neubau des Bettenhauses waren 5 Millionen vorgesehen gewesen. Der Bau konnte jedoch etwas günstiger realisiert werden. Mit den frei gewordenen Mitteln wird derzeit eine Hausmeisterwerkstatt mit integrierter Fahrradwerkstatt errichtet. Auch hier werden die Patienten im Rahmen ihrer Arbeitstherapie tätig sein.
„Mit den Investitionen in die Gebäude ist die Fachklinik Oldenburger Land für die Zukunft sehr gut aufgestellt“, freut sich Diakonie-Vorstand Thomas Feld. Wichtig beim Neubau war den Verantwortlichen, dass das Gebäude nun barrierefrei ist. Drei Zimmer sind mit Pflegebad und Pflegebetten ausgestattet, so dass auch Suchtkranke mit erhöhtem Pflegebedarf in der Klinik untergebracht werden können. Da das Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung so in Deutschland einzigartig ist, hat die Klinik eine lange Warteliste. „Wir freuen uns darauf, das neue Haus gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten und den Mitarbeitenden nun mit Leben zu füllen“, sagt Ströhlein.