Schatz für Gesellschaft

Erstellt von Frerk Hinrichs |

Sozialexpertin Griese beim Abend der Begenung von Kirche und Diakonie

Oldenburg, 18. Mai 2016 – Vor 180 Gästen aus Kirche, Wirtschaft, Verwaltung und sozialer Arbeit forderte die Vorsitzende des Sozialausschusses im Bundestag ein Einwanderungsgesetz, das legale Wege der Zuwanderung eröffnet. Viele Menschen haben Deutschland als Land der Hoffnung entdeckt, in das sie aus Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen, freut sich die Historikerin Kerstin Griese. Die Integration von Flüchtlingen berge viele Chancen, besonders für kleinere Kommunen und den ländlichen Raum.

 

Die in Deutschland übliche Trennung von Kirche und Staat bei gleichzeitig religionsfreundlicher Grundhaltung erweise sich als sehr geeignet, eine größere Vielfalt an Religionen aufzunehmen. Der Zuzug von Menschen mit anderen Religionen verändere Deutschland: Muslime und ihr Glauben gehören inzwischen zu Deutschland, stellt die Politikerin fest. Etwa 4 Millionen Muslime leben in Deutschland zwischen 24 Millionen Katholiken und 23 Millionen Protestanten. Während sich je 1.031 Christen in Deutschland eine Kirche teilen, müssen sich Muslime mit 1.427 Glaubensgenossen in einer Moschee drängen.

 

Grieses Ziel ist die bessere Einbindung des Islam in unsere Gesellschaft. So solle es auch in Schulen islamischen Religionsunterricht geben. Die Wohlfahrtsverbände forderte die Politikerin auf, ihre Einrichtungen und Dienste für nichtchristliche Mitarbeitende zu öffnen. Kirchliches Arbeitsrecht und Loyalitätsgrundsätze müssten überdacht werden. Es müsse auch eine Debatte um einen islamischen Wohlfahrtsverband geführt werden.

 

Soziale Arbeit der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände ist für die Gesellschaft unverzichtbar. Sie prägt das Zusammenleben. Griese dankte dafür, dass Kirche und Diakonie Stimme der Bedrängten und Anwalt der Menschen sind, die Politik vielleicht schon aus den Augen verloren hat. Das ist ein Schatz in unserer Gesellschaft.

 

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