Oldenburger Land, 10.4.2019 – Mittwochmorgen in den Osterferien. Seit 7.30 Uhr sind Lea und Finja bereits in der DiKita. Und auch Morten hat das Ausschlafen gegen ein Kurzpraktikum im Oldenburger Diakonie-Kindergarten eingetauscht. Alle drei nehmen am Szenenwechsel teil. Diakonie und Caritas bieten das Kurzpraktikum in den Osterferien in Zusammenarbeit mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend sowie der Evangelischen Jugend Oldenburg an. 97 Schülerinnen und Schüler haben sich in diesem Jahr entschieden, in die soziale Arbeit hinein zu schnuppern.
Der integrative Kindergarten an der Gorch-Fock-Straße war für Lea, Finja und Morten ihr Wunschplatz. Alle drei können sich vorstellen, später mit Kindern zu arbeiten. „Dass es ein integrativer Kindergarten ist, hat mich besonders interessiert“, sagt die 15-jährige Lea. Die drei Szenenwechsler sind beeindruckt, wie problemlos das Zusammenspiel der Kinder mit und ohne Förderbedarf klappt. „Jeder wird so genommen, wie er ist“, fasst es Finja zusammen.
Den Kontakt zu den Kindern haben alle drei schnell bekommen. „Es ist toll, dass man sich intensiv mit einzelnen Kindern beschäftigen kann“, sagt Morten über seine Erfahrungen nach drei Tagen. Die drei sind beim Spielen, Frühstücken, Zähneputzen und Streitschlichten immer mit dabei. Dadurch haben sie einen noch größeren Respekt vor der Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher bekommen. „Die Erzieher haben immer alles im Blick“, sagt Lea. Und die drei merken, wie die Kinder gefördert werden. Ob in der Bewegungshalle, beim Schwimmen, im Freispiel oder bei den ABC-Piraten. Und immer sind Kinder mit und ohne Förderbedarf zusammen.
Kindergartenleiterin Nicole Eilers freut sich über das Engagement der Schülerinnen und Schüler. „Der Szenenwechsel ist eine tolle Möglichkeit, soziale Berufe kennen zu lernen“, sagt sie. Und viele der Praktikanten kommen später für ein Freies Soziales Jahr wieder in die Einrichtung. Auch Finja findet den Szenenwechsel eine tolle Möglichkeit, sich auszuprobieren. Die 16-jährige kann sich vorstellen, im nächsten Jahr auch noch in eine andere Einrichtung hinein zu schnuppern.
Noch bis Freitag haben Lea, Morten und Finja und die anderen 94 Teilnehmer des Szenenwechsels Zeit, einen Einblick in die Arbeit in Krankenhäusern, Altenheimen, Kindertagesstätten, Einrichtungen der Jugend- und Behindertenhilfe oder in Beratungsstellen im Oldenburger Land zu bekommen. Am Sonnabend endet der Szenenwechsel mit einer Abschlussveranstaltung in Oldenburg.