Teilnehmer führen Besucher durch den Kleingarten

Erstellt von Johanne Logemann |

Tag der offenen Tür beim Projekt Querbeet

Oldenburg, 12.9.2022 – Stolz führen die Teilnehmer des Projektes Querbeet die Besucher beim Tag der offenen Tür durch die zusammengelegten Parzellen des Kleingartens im Kleingartenverein am Pophankenweg. Noch immer wachsen Gurken, Zucchini, Kürbisse und Bohnen in den Beeten und es wird fleißig geerntet. Viele Teilnehmer haben eigene Beete, um die sie sich alleine kümmern. „Wir haben dieses Jahr 15 Kilo Karotten geerntet“, berichtet ein Teilnehmer stolz. Ein anderer erzählt, dass er so viele Gurken ernten konnte, dass er sie teilweise verschenken musste.

Querbeet ist ein Angebot für Menschen, die suchtkrank sind und in schwierigen Wohnverhältnissen leben. Für die Teilnehmenden besteht täglich die Möglichkeit, in Querbeet zu arbeiten. Das Projekt ist an die Fachstelle Sucht der Diakonie in der Stadt Oldenburg angegliedert. Es wird von der Stadt Oldenburg und dem Jobcenter Oldenburg finanziert. Vertreter von Stadt und Jobcenter nutzten den Tag der offenen Tür, um sich über das erfolgreiche Projekt zu informieren.

„Bis zu 30 Teilnehmende haben wir im Schnitt“, berichtet Kai Kupka, Referent für Suchthilfe bei der Diakonie im Oldenburger Land den Besuchern. Seit 2014 gibt es das Projekt. 125 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren in dieser Zeit Teil des Projektes. Manche Teilnehmende sind seit Beginn an dabei. „Viele Teilnehmer bleiben über zwei Jahre“, betont Kupka. Kerstin Thein, die Sozialpädagogin des Projektes, berichtet, dass die Teilnahme am Projekt freiwillig ist. Querbeet ist das einzige nasse Projekt in Oldenburg. Den Teilnehmenden ist es erlaubt, vor Ort Alkohol zu trinken. „Ziel ist natürlich über die geregelte Tagesstruktur eine Reduzierung des Konsums zu erreichen“, betont Thein.

Und das gelingt vielen Teilnehmenden. „Auch untereinander wird der Konsum thematisiert“, berichtet Thein. Neben Thein sind zusätzlich zwei Arbeitsanleiter und eine Arbeitskraft, die vom Jobcenter gefördert wird, Teil des Teams. Ihnen ist es wichtig, den Teilnehmenden für alle Belange als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Neben der Sucht haben diese oft gesundheitliche und auch psychische Probleme zu bewältigen. Bei Querbeet werden sie so angenommen, wie sie sind und können im Kleingarten an positive Erfahrungen aus der Vergangenheit anknüpfen und auch Erfolg und Wertschätzung erleben.

Zu den Erfolgen zählt auch, dass die Parzellen zu einem richtigen Vorzeigegarten im Kleingartenverein geworden sind. Mit den neuen Hütten, die gemeinsam vom Team und den Teilnehmenden errichtet wurden, dem neu angelegten Teich und den Gemüse- und Blumenbeeten zeigte der Garten sich auch beim Tag der offenen Tür.

„Querbeet ist ein sehr erfolgreiches Projekt“, lobte auch Meike Dikosso Leiterin des Amtes für Teilhabe und Soziales. Um die Motivation zum Mitwirken anzuregen, wird ein Teil der Plätze als 1,60 Euro-Job über das Job-Center belegt. „Wir schauen genau, für wen dieses Projekt eine gute Möglichkeit auf seinem Weg Richtung Arbeitsfähigkeit ist. Dieser Weg ist oft ganz kleinschrittig und die Teilnahme an Querbeet und die Entwicklung hier können mehrere dieser Schritte sein“, sagte Sabine Höhne, Bereichsleitung Markt und Integration beim Jobcenter, beim Tag der offenen Tür.

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