Treffen für Angehörige von Inhaftierten

Erstellt von Frerk Hinrichs |

Diakonie und Familienbildungsstätten laden ein

Oldenburg, 23.01.2017 - „Für Straffällige gibt es mehrere Angebote zur Beratung und Resozialisierung. Für Angehörige gibt es bisher nichts. Dabei hätten sie es besonders verdient. Mancher fühlt sich durch die Inhaftierung indirekt mitbestraft“, weiß Gabriela Bosche, Sozialpädagogin der Diakonie. Denn wenn ein Mensch eine Zeit in der Haftanstalt lebt, verändert das auch das Leben seiner Angehörigen drastisch. Für den Kontakt zum Ehemann einen Antrag ausfüllen und sich streng an Besuchsregeln halten zu müssen, ist für die Partnerin oft sehr belastend. Im Handumdrehen ist der familiäre Alltag durch den Zeitplan im Knast völlig verändert. Auch wenn die Aufgaben in der Familie verteilt waren, jetzt müssen die Angehörigen draußen alles alleine regeln. Das nimmt sie sehr mit, auch weil sie mit niemandem darüber reden können, weiß Bosche. Sie will Angehörigen von Inhaftierten jetzt die Möglichkeit geben, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dafür lädt Bosche nun jeden 1. Mittwoch im Monat von 15.00 bis 17.00 Uhr in die Ev. Familienbildungsstätte Oldenburg ein. „In geschützter und angenehmer Atmosphäre können Angehörige mal abschalten und andere Menschen kennenlernen, die in einer ähnlichen Situation sind“, erklärt Bosche. „Beim Kaffee kommt man schnell miteinander ins Gespräch.“ Der offene und kostenlose Angehörigen-Treffpunkt findet das erste Mal am 1. Februar in der Gorch-Fock-Str. 5 statt.

 

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