Vom Freiwilligendienst direkt in die Ausbildung

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Nurhan Dakhil Kasem lernte im FSJ die Arbeit in der Pflege kennen

Ganderkesee, 1.10.2020 – Mit einem Sozialpraktikum fing es an. Es folgte ein Freiwilliges Soziales Jahr. Nun ist Nurhan Dakhil Kasem die erste Auszubildende zur Pflegefachfrau  in der Stenumer Orthopädie-Klinik. Stolz berichtet Nurhan im Gespräch mit Hendrik Torst, pädagogischer Mitarbeiter im Bereich Freiwilligendienste bei der Diakonie, über ihren Weg.

 

Der war nicht immer einfach. Als Nurhan, die 2014 mit ihrer yezidischen Familie aus dem Irak geflohen war, 2016 nach Deutschland kam, konnte sie die Sprache nicht. „Es war schwer Deutsch zu lernen“, erinnert sie sich. Am liebsten wollte sie aufhören. Aber ihre Eltern und auch Menschen aus Ganderkesee unterstützten sie.

 

Und Nurhan hat es geschafft. Sie hat Deutsch gelernt, einen Schulabschluss erreicht und tritt nun selbstbewusst ihre Ausbildung an. „Vorher das Freiwillige Soziale Jahr zu machen, war richtig für mich“, betont sie. „Jetzt weiß ich, ich bin hier richtig.“ Denn in der Pflege zu arbeiten, das wurde für die die 18-Jährige, die auch in der Gemeinde Ganderkesee lebt, erst im FSJ ein Traum.

 

Die Arbeit mit den Patienten und mit dem Team, darauf freut sich Nurhan auch weiter. Ein bisschen aufgeregt ist sie zum Start der Ausbildung trotzdem. Aber sie kann auf ein breites Basiswissen zurückgreifen. Während des FSJ hat sie schon viel gelernt. Vor allem von Pflegedienstleiterin Ingeburg Masukowitz. „Hygieneregeln, Verbände wechseln, Blutdruck kontrollieren und Temperatur messen, das durfte ich alles schon lernen“, erzählt Nurhan. Aber nicht nur die Arbeit auch die Seminare der Diakonie während des FSJ haben Nurhan geholfen selbstbewusster zu werden.

 

„Es ist toll zu sehen, wie sich Nurhan in diesem Jahr entwickelt hat“, sagt Torst. Und während für Nurhan ihr FSJ zu Ende geht, haben im August und September 159 neue Freiwillige ihr FSJ oder ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Diakonie begonnen. Auch in der Klinik in Stenum ist wieder eine Freiwillige.

 

Nurhan fühlt sich In der Klinik in Stenum richtig wohl. „Wir sind hier wie eine Familie“, sagt Kliniksprecherin Daniela Wolff. Die Klinik ist froh, nun auch selbst Pflegekräfte ausbilden zu können. Bislang durfte das kleine Krankenhaus nicht ausbilden, da es mit der Orthopädie nur eine Fachrichtung bietet. Seit Januar gibt es die generalistische Pflegeausbildung. Erst im dritten Jahr können sich die Azubis auf Alten- oder Krankenpflege spezialisieren.

 

 

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