Von den Risiken der Freiheit

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Symposium der Deutsch- Polnische Gesellschaft für Seelische Gesundheit fand in Oldenburg statt.

Oldenburg, 16.9.2022 - Die Deutsch- Polnische Gesellschaft für Seelische Gesundheit veranstaltete ihr Symposium in diesem Jahr in Oldenburg. Unter der Überschrift „Risiko der Freiheit?! – Psychiatrie im Spannungsfeld zwischen Beliebigkeit und Grenzen“ trafen sich Wissenschaftler und Interessierte aus Deutschland und Polen im Kulturzentrum PFL und sprachen drei Tage lang aus unterschiedlichen Blickwinkel über das Thema Freiheit.

Die beiden Vorsitzenden Ralf Aßfalg und Łukasz Cichocki freuten sich sehr, dass die Tagung, nachdem sie wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschoben werden musste, nun in Oldenburg stattfinden konnte. In ihren Grußworten wünschten Staatssekretär Heiger Scholz, Staatssekretär, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Bürgermeisterin Nicole Piechotta den Teilnehmenden eine erfolgreiche Tagung in Oldenburg. Das Symposium wird immer im Wechsel in Polen und Deutschland ausgerichtet.

Nach Oldenburg eingeladen hatte Thomas Feld, Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land, der Mitglied im Vorstand der Deutsch- Polnische Gesellschaft für Seelische Gesundheit ist. In seiner Begrüßung betonte Thomas Feld, dass Freiheit immer wieder gelebt, riskiert und verwirklicht werden muss: „Freiheit will verwirklicht werden als zwischenmenschliche Freiheit, im Raum politischer Freiheit und sie will gewagt werden in Auseinandersetzung und Berührung mit einer uns als einzelne Menschen jeweils überschreitenden, transzendenten Wirklichkeit.  Freiheit birgt Risiken und eine Freiheit, die nichts riskiert, verdient wohl diesen Namen nicht. Feld betonte auch, dass durch den Krieg in der Ukraine der Rahmen politischer Freiheit, den wir in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg in Europa herausgearbeitet haben, zutiefst gefährdet ist. Umso mehr freuten sich die Teilnehmer das auch sieben Gäste aus der Ukraine zum Symposium angereist waren. Unter der Überschrift  „Ich kann nicht schweigen“ berichtete Yurij Zakal aus Lviv über die Situation in der Ukraine. Ein Beitrag der alle Teilnehmenden sehr erschütterte und bewegte.

Den Eröffnungsvortrag zum Thema des Symposiums hielt der Oldenburger Professor Mathias Bormuth unter der Überschrift „Von Freiheit zu Freiheit. Eine politisch-psychiatrische Utopie im Horizont von Karl Jaspers“. Bormuth ist der Vorstandsvorsitzende der Karl Jaspers Gesellschaft. Der 1883 in Oldenburg geboren Psychiater und Philosoph Karl Jaspers ist einer der bekanntesten Oldenburger und seine Philosophie lebt fort in der 2012 gegründeten Karl Jaspers Gesellschaft.

In weiteren Vorträgen und Arbeitsgruppen wurden im Laufe der Tagung verschiedene Aspekte von Freiheit  im Kontext der Psychiatrie diskutiert.

 

Weitere Informationen zur Die Deutsch- Polnische Gesellschaft für Seelische Gesundheit

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