Nordenham, 3.09.2018 – Paletten, Möbel, Autozubehör, saubere Wäsche, leckeres Essen und vieles mehr – in den Werkstätten des CVJM-Sozialwerk Wesermarsch e.V. entstehen jeden Tag zahlreiche Produkte und Dienstleistungen für private und gewerbliche Kunden aus der Region. Interessiert laßen sich Oberkirchenrat Thomas Adomeit und Diakonie-Vorstand Thomas Feld bei ihrem Besuch in der Werkstatt in Nordenham die verschiedenen Produktionsstätten zeigen und suchen das Gespräch mit den Mitarbeitenden.
„Hier finden Menschen mit Beeinträchtigungen Qualifizierung und Arbeit in Berufsfeldern, die ihren individuellen Neigungen und Kompetenzen entsprechen“, berichtet Vorstand Holger Knoop den Gästen. Der Besuch in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) ist Teil einer Besuchsreihe in Wirkungsstätten der Diakonie. „Ich will hören, welche Themen die Menschen in den diakonischen Einrichtungen beschäftigen“, sagt Thomas Adomeit, der Vertreter im Bischofsamt der oldenburgischen Kirche.
„Eine besondere Herausforderung ist der positive und anspruchsvolle Paradigmenwechsel in der Eingliederungshilfe, der durch das neue Bundesteilhabegesetz ausgelöst wurde“, stellt Holger Knoop heraus. Das CVJM-Sozialwerk Wesermarsch e.V. habe diese Herausforderung angenommen und setze noch stärker auf Qualifizierung und Befähigung der Menschen mit Behinderung. Dabei wird zukünftig auch die fortschreitende Digitalisierung von Arbeitsprozessen eine wichtige Rolle spielen. „Wir werden durch die Potenziale der Digitalisierung die Arbeitsumgebung noch gezielter an die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeitenden anpassen“, ergänzt Jan Geerts, Fachbereichsleiter Bildung und Arbeit. Er sieht aber auch die Risiken. „Es muss darauf geachtet werden, dass die Arbeit abwechslungsreich ist und dass die Beschäftigten kontinuierlich in Lernprozessen eingebunden bleiben um Stagnationen oder Rückschritte zu verhindern.“
„Die Werkstätten sind eine wichtige Errungenschaft für unsere Gesellschaft“, sagt Diakonie-Vorstand Thomas Feld. „Wir stellen die Teilhabe am Arbeitsleben sicher, egal wie hoch der Unterstützungsbedarf ist“, betont Knoop. Dazu sind die Übergänge vom Tag.Werk (ehemals Tagesförderstätte) für Menschen mit hohen Unterstützungsbedarf und den produzierenden Werkstätten möglichst einfach gehalten. Gleichzeitig hat das CVJM-Sozialwerk Wesermarsch e.V. die Anzahl der betriebsintegrierte Arbeitsplätze stark ausgebaut. Die tägliche Arbeit findet dann nicht mehr in unseren Werkstattstandorten in Nordenham und Elsfleth, sondern in Industrie- und Einzelhandelsunternehmen, Handwerksbetrieben, sozialen Einrichtungen oder auf Landwirtschaften der Umgebung statt. „Dabei sind wir als Wegbereiter und Berater tätig, um den Mensch und den geeigneten Betrieb zusammen zu bringen und beide Partner dauerhaft zu begleiten“, sagt Knoop.
Neben den Werkstätten und dem Tag.Werk bietet das Sozialwerk auch Wohngemeinschaften und ambulante Assistenz für Menschen mit Behinderungen. Außerdem gehören zu den 30 Standorten im Landkreis Wesermarsch unter anderem auch Kindertagesstätten, Förderschulen und Jugendtreffs. Mehr zum CVJM Sozialwerk Wesermarsch e.V. unter http://www.sozialwerk-wesermarsch.de